Wolfgang Amadeus Mozart: La clemenza di Tito

29.01.2021
Opernproduktion
Bühnenbild La Clemenza Di Tito | © Judith Buss

Tito, der sich unter Kaiser Nero hochdiente, in Britannien und Judäa als Feldherr eine Blutspur hinterließ und auch sonst vor strategischem Mord nicht zurückschreckte, ist auf dem römischen Kaiserthron angekommen. Seine Geliebte, die jüdische Prinzessin Berenice, darf er aber nicht heiraten – das verbieten Herkommen, Gesetz und nicht zuletzt der Dünkel der Römer gegenüber einer fremdländischen Frau. Titos Ambition, nun eine politisch relevante Römerin zu heiraten, gerät zu einem unlösbaren Problem: Hass, Lüge, Verrat schlagen ihm entgegen. Nur knapp entgeht er einem Anschlag, das Kapitol steht in Flammen, ein Attentäter ist gefasst und muss verurteilt werden. Doch Tito ist des Tötens müde …

Musiklische Leitung
Gernot Sahler

Regie
Alexander von Pfeil

Bühne 
Thorben Schumüller

Kostüm
Lisa Behensky

Dramaturgie
Malte Krasting

Musik
Chor- & Kammerorchester der Universität Mozarteum

Über die Produktion

Sommer 1791: Die Pariser Bastille ist gestürmt, das Königspaar gefangengenommen; in Wien erwägt man, militärisch gegen die Französische Revolution vorzugehen, um der kaiserlichen Schwester Marie Antoinette beizuspringen. Die Gewissheiten des Ancien Régime sind ins Wanken geraten, als Wolfgang Amadé Mozart den Auftrag erhält, anlässlich der Krönung Kaiser Leopolds II. zum böhmischen König die Musik zu „La clemenza di Tito“ zu komponieren, einem vielfach vertonten Libretto des an Jean Racine geschulten Pietro Metastasio. Gleichzeitig zur „Zauberflöte“ arbeitet Mozart in fieberhafter Eile an der Komposition der opera seria, die im Reigen der Krönungsfeierlichkeiten am 6. September in Prag uraufgeführt wird. Mozart berichtet: „alle Stücke sind applaudiert worden“, allerdings kolportiert man auch das Urteil der Kaiserin: „Una porcheria tedesca“ – eine deutsche Schweinerei. Mozart hat in seiner kaiserlichen Huldigungsoper offenbar auch Wahrheiten freigelegt, die einer absoluten Herrschaft nicht nur den schmeichelnden Spiegel vorhalten. Die Musik spricht von tiefer Sehnsucht und Hoffnung, das Unmögliche zu schaffen: öffentliche Macht und privates Glück in Einklang zu bringen.

Termine & Besetzung

29. Jänner 2021, 19.00 Uhr
30. Jänner 2021, 17.00 Uhr
1. Februar 2021, 19.00 Uhr
Max Schlereth Saal
 

  • TITO VESPASIANO: Daehwan Kim (29.1., 30.1. u. 1.2.), Brendan-Keefe Au (Studierauftrag)
  • VITELLIA: Lyriel Benameur (30.1.), Martina Russomanno (29.1. u. 1.2.)
  • SERVILIA: Bryndis Gudjonsdottir (30.1.), Veronika Loy (29.1. u. 1.2.)
  • SESTO: Vera Maria Bitter (29.1. u. 1.2.), Zsofia Mozer (30.1.)
  • ANNIO: Ines Costantino (29.1. u. 1.2.), Tamara Nüßl (30.1.)
  • PUBLIO: Taesung Kim (29.1. u. 1.2.), Xiaofei Liu (30.1.)
  • Lentulo: Johannes Hubmer
  • Chor: Rodrigo Alegre, Adelheid Baumgartner, Alicia Grünwald, Michaela Honauer, Johannes Hubmer, Clara Mumelter, Dominik Schumertl, Serafina Starke, Nils Tavella, Jovana Timotijevic
  • Kinderstatisterie: Aurelia Johanna Wimmer-Kang, Konstantin Maria Wimmer-Kang

Weitere Produktionen

  • Elegie für junge Liebende | © Judith Buss
    31.1.2024
    Elegie für junge Liebende 

    „Was für Eigenschaften muss eine Person besitzen, um in einer Oper sowohl dramaturgisch als auch gesanglich zu dominieren?“ und „Wie muss ein Mann reiferen Alters aussehen, der in engen Beziehungen gleichzeitig zu einer verrückten alten Dame, einem jungen Mädchen und einem Arzt steht?“

    Opernproduktion
  • Hänsel & Gretel | © Fabian Helmich
    15.12.2023
    Hänsel und Gretel 

    Rosamund Gilmore begab sich mit Ihrer Inszenierung auf eine Reise ins Unterbewusstsein und verband  die tiefenpsychologischen Schichten des Märchens mit den filmisch visualisierten Arbeiten der Studierenden von Claudia Lehmann. 

    Opernproduktion
  • Elissa / Dido & Aeneas | © Fabian Helmich
    30.6.2023
    Elissa / Dido & Aeneas 

    Über 330 Jahre nach der Uraufführung der einzig vollständigen Oper von Henry Purcell komponiert der französische Komponist Henry Fourès einen Rahmen für Dido und Aeneas und nennt ihn „Elissa“. Ein zweiter Name der Königin, der die Figur für sich, ohne direkte Bindung zu Aeneas existieren lässt.

    Opernproduktion
  • Cosí fan tutte | © Judith Buss
    21.5.2023
    Wolfgang Amadé Mozart: Così fan tutte 

    Die jungen Offiziere Ferrando und Guilelmo* wollen ihren väterlichen Freund Don Alfonso nicht ungestraft davonkommen lassen – schließlich zieht er die Treue ihrer Verlobten in Zweifel! Aber statt des geforderten Duells gehen sie auf seinen Vorschlag einer Wette ein und werden damit zu Handlangern am Zerstörungswerk ihrer Liebesbeziehungen.

    Opernproduktion