Was ist die Rolle der Kunst im Kontext der Klimakrise? Was bedeutet Nachhaltiges Wirtschaften? Was davon ist auf unseren Unialltag übertragbar? Wie können wir uns selbst ermächtigen? Wie kann eine musikalische Auseinandersetzung mit bedrohten Ökosystemen aussehen?
Die Universität Mozarteum Salzburg beteiligte sich an der Aktionswoche Open your Course 4 Climate Crisis“ (OC4CC) mit vielfältigen Aktivitäten, bei der ausgewählte Lehrveranstaltungen inhaltlich mit der Klimakrise verknüpft wurden. Dem Aufruf der Regionalgruppe „Scientists 4 Future Salzburg“ folgend, öffneten sich Hörsäle, Ateliers, Probebühnen und Überäume und ließen spannende Auseinandersetzungen zu den Zusammenhängen unseres Konsum- und Wirtschaftsverhaltens auf die Umwelt und das persönliche Wohlbefinden zu.
Zentrales Anliegen von OC4CC ist, Denkanstöße zu geben und Handlungsoptionen für den eigenen Fachbereich ableiten zu können. Eine Auswahl an Aktivitäten zeigt die Vielfalt an Auseinandersetzungsmöglichkeiten:
Reparaturkultur auf der Spur: Unterstützt von ehrenamtlichen Reparateur*innen des Salzburger RepairCafés wurden defekte Haushaltsgeräte aufgeschraubt, untersucht und nach Möglichkeit repariert. Leitung: Dominik Gumpenberger, Technische Prozesse und naturwissenschaftliche Grundlagen II.
Musik & Klima: Mirjam Leitner beschäftigt sich am Orff-Institut intensiv mit Inklusion und Diversität. Im Fach Instrumentenbau thematisierte sie den gängigen Raubbau von Tropenhölzern für den Instrumentenbau und zeigte auf, wie die Musikbranche nicht nur Teil des Problems, sondern vor allem Teil der Lösung sein kann.
Sing your Climate Song: IGP Studierende beschäftigten sich im Begleitpraktikum Pop/Jazz bzw. Klavierpraktikum von Stefan Wachauer musikalisch mit der Klima- und Umweltkrise. Beim Studienkonzert am 22.5.23 wurden die neu arrangierten Songs für Stimme(n) und Klavier präsentiert, der persönliche Zugang variierte zwischen apokalyptisch bis humorvoll, die Hoffnung auf gemeinsames Verändern motivierte bei der Stückauswahl.
Nachhaltiges Wirtschaften: Fritz Lietsch, Gründer des Verlags forum Nachhaltig Wirtschaften bereicherte das Plenum der Grafik- und Bildhauereiklassen. Gemeinsam mit Studierenden von Beate Terfloth und Bernhard Gwiggner entwickelte sich eine spannende Diskussion rund um gesellschaftliche Verantwortung, die Rolle Einzelner im Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft. Konkrete Aktivitäten am KunstWerk folgen.
Planetary Health Diet: Studierende am Thomas Bernhard Institut initiierten ein monatliches Jour Fixe zu Nachhaltigkeit. Der inhaltliche Auftakt fand am 11.5. statt: Wie kann eine Ernährungsform aussehen, die gesund für uns Menschen und weniger schädlich für unseren Planeten ist? Antworten gab Jörg Schmid, Arzt und Mitarbeiter der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit. Weitere JF Termine zu Kleidung & Kostüme und Green Productions folgen (Amélie Niermeyer).
Kapitalismus & Klimakrise: Ingrid Schreyer besuchte mit der Malereiklasse das Literaturfest der Robert Jungk-Zukunftsbibliothek und nahm am Vortrag der Wirtschaftsredakteurin Ulrike Herrmann (taz, die tageszeitung.) zu Anders Wirtschaften) teil. Der Input ergänzte den letztjährigen Input des Ökonomen Stephan Schulmeister.
Fazit: eine Woche reicht nicht, die nächste Aktionswoche findet von 6.-10. November 2023 statt. Die Wochen dazwischen bieten viel Raum für eine spannende und motivierende inhaltliche wie künstlerische Auseinandersetzung.