An der Universität Mozarteum Salzburg wurden in den Jahren zwischen 1960 und 1980 aus heutiger Sicht höchst bedenkliche Entscheidungen über die Zuerkennung von Ehrungen an Personen getroffen, deren mögliche Verstrickungen in die austrofaschistische und nationalsozialistische (Kultur-)Politik nicht kritisch hinterfragt wurden.
Ehrungen sind immer auch ein Zeitdokument und spiegeln die Haltungen, Politiken und Netzwerke jener Personen wider, die diese befürwortet haben.
Durch die Praxis der bis in die jüngste Vergangenheit kaum problematisierten Ehrungen, die von den 1960er bis in die 1980er Jahre vorgenommen worden sind, hat die Universität Mozarteum Salzburg dem Vergessen und Verdrängen nicht entgegen gewirkt.
Senat und Rektorat sind der Auffassung, dass dieses Verhalten der Universität und ihrer Funktionsträger*innen, das untrennbar mit den zu hinterfragenden Ehrungen zusammenhängt, einer genauen Forschung, Aufarbeitung und Aufklärung bedarf. Die Universität Mozarteum Salzburg übernimmt somit die Verantwortung für die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit.
Gleichzeitig ist es der Universität Mozarteum Salzburg ein Anliegen, nicht ausschließlich die Täter*innen zu thematisieren. Vielmehr wird auch zu den Opfern der Gewaltherrschaften und den durch Organe und Angehörige des Mozarteums Geschädigten ein umfassender Prozess der Aufarbeitung und Anerkennung initiiert und vorangetrieben.
13. Jänner 2025