Open Call der Plattform Geschichtspolitiken

Die Plattform Geschichtspolitiken der Universität Mozarteum Salzburg sucht nach künstlerischen Interventionen, die sich mit der Rolle der Institution und den am Haus handelnden Personen im Kontext faschistischer und nationalsozialistischer Systeme/Ideologeme, mit den Kontinuitäten und den lange wirkenden „Hinterlassenschaften“ einer politischen Verharmlosung kritisch-künstlerisch auseinandersetzen und das Verhalten von Organen, Angehörigen, Einrichtungen und Gremien der Universität in den Blick nehmen.
Open Call
Einreichungen bis 30. November 2024 an geschichtspolitiken@moz.ac.at
Dieses in den Blick nehmen betrifft unter anderem Ehrungen von Personen, deren Verstrickungen in die austrofaschistische und nationalsozialistische (Kultur-)Politik – vor allem auch nach der Entfernung der Ehrentafel im Foyer – kritisch hinterfragt werden müssen, das betrifft auch Nachlässe, die sich im Archiv der Bibliothek befinden ebenso wie personelle Aus- und Einschlüsse (der genozidale Antisemitismus und eine kaum erfolgte Entnazifizierung) und vieles andere mehr.
Ausdrücklich erwünscht sind auch künstlerische Projekte, die sich als „Stachel“ gegen ein Vergessen und Verdrängen richten, die „störend“ ihr Potenzial entfalten und so Problemstellen sichtbar machen. Den künstlerischen Formen sind keine Grenzen gesetzt, sie können temporär als einmalige Aktion/Installation wie auch seriell (als dialogische Reihe) konzipiert werden.
Der open call richtet sich an alle Studierenden und Lehrenden, an alle Departments und Institute wie auch an administrative Einrichtungen, die zur Mitarbeit und Unterstützung ausdrücklich eingeladen sind.
Der Einreichung beigelegt werden sollen über inhaltliche/konzeptuelle Überlegungen hinaus ein Zeit- und Finanzierungsplan wie auch eine Bedarfsskizze in räumlicher und technischer Hinsicht. Die Projektvorhaben sind als pdf an geschichtspolitiken@moz.ac.at bis 30. November 2024 einzureichen. Die Plattform Geschichtspolitiken kann und wird die Projekte vollumfänglich betreuuen und die ausgewählten Projekte soweit möglich finanzieren.
Der Plattform Geschichtspolitiken gehören derzeit die Musikwissenschafterinnen Julia Hinterberger und Yvonne Wasserlos, das Senatsvorsitzteam Christoph Lepschy und Hildegard Fraueneder, die Leiterin des Archivs Susanne Prucher sowie die Leiterin der Abteilung für PR & Marketing Sandra Steindl an. In ihrem Selbstverständnis als offene Plattform widmet sie ihre Arbeit der Aufarbeitung der unrühmlichen Vergangenheit der Universität Mozarteum Salzburg und lädt alle Universitätsangehörigen ein, sich unterstützend einzubringen.