Haydns Fantasien über das Leben auf dem fernen Planeten mit betörendem Vogelgesang, göttlich tanzenden Nymphen und vor allem ihren Männern zutiefst ergebenen Frauen sind zwar weit entfernt von der 1969 mit der ersten Mondlandung erkundeten Realität, doch maßgeblich sind die in jene ferne Welt projizierten Sehnsüchte.
In Haydns Oper träumt der verwitwete und von zwei heiratslustigen Töchtern geplagte Buonafede davon, alle Erdenschwere abstreifen zu können und in einer idealen Welt ein anderes, seinen Träumen entsprechendes Leben führen zu können. Dass sich am Ende sein Flug zum Mond als eine von Menschen geschaffene Fiktion erweist, die nur zu diente, deren eigene Interessen zu befriedigen, eröffnet bedenkenswerte Dimensionen.