Orchesterdirigieren

Bachelor
BA
Absolvent Oscar Jockel in Westbam meets Wager / Osterfestspiele 2023 | © Osterfestspiele Salzburg / Erika Mayer

Das Bachelorstudium Orchesterdirigieren dient der Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung sozialer Kompetenzen der Studierenden für eine der komplexesten Tätigkeiten im heutigen Kunstbetrieb.  Die Studierenden werden befähigt, künstlerische und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wahrzunehmen, mitzugestalten und sich neben der Repertoire-Erschließung, -Vermittlung und -Präsentation für die organisatorischen Kompetenzen wie z.B. Aufnahmeleitung, Kulturmanagement, Verlagswesen, Quellenevaluation zu qualifizieren.

Studium & Berufsfelder

Das Studium orientiert sich sowohl am aktuellen Stand der Entwicklung und Erschließung der Künste als auch am Forschungsstand der beteiligten Wissenschaften. Ziel des Bachelorstudiums Orchesterdirigieren ist die praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Berufsvorbildung für folgende sich den Studierenden anbietende Felder:

  • Dirigent*in
  • Opernkapellmeister*in
  • Ensembleleiter*in
  • Korrepetitor*in

Allgemeine Studieninformationen

Das Curriculum ist kompetenzorientiert. Studierende sollten nach Absolvierung des Studiums:

  • die Technik des Dirigierens souverän beherrschen und sich professionell präsentieren können
  • ein Orchester oder ein Ensemble sicher leiten
  • über ein umfassendes Repertoire vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart verfügen
  • historisch fundierte Kenntnisse über Aufführungspraxis und Stilistik haben
  • vertraut mit den spieltechnischen Möglichkeiten der Orchesterinstrumente sein, insbesondere auch in Hinblick auf die historisierende Aufführungspraxis und die Neue und neueste Musik seit 1945
  • in der Lage sein, Bogenstriche für Streichensembles zu erstellen
  • umfassende musiktheoretische und musikwissenschaftliche Kenntnisse erworben haben und diese praktisch anwenden können
  • Grundkenntnisse der fachrelevanten Sprachen Italienisch und Französisch besitzen
  • in ihrer künstlerischen Arbeit frei und selbstständig sein
  • sich kritisch mit künstlerischen und wissenschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen können
  • die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens beherrschen und künstlerische Inhalte fundiert analysieren, interpretieren und schriftlich ausarbeiten können
  • durch gezielte Vertiefung im Rahmen der (Freien) Wahlfächer, ihre individuellen Interessen im Sinne des lebenslangen Lernens über das eigene Fachgebiet hinaus weiter entwickeln.

Das sechssemestrige Bachelorstudium Orchesterdirigieren ist modular aufgebaut. Ein Modul ist die Zusammenfassung von Lehr- und Lerninhalten zu thematisch und didaktisch sinnvollen Einheiten des Studiums. Die Bezeichnungen und inhaltlichen Umschreibungen (Studienziele) der einzelnen Module sowie die Zahl der für jedes Modul zu erreichenden ECTS-Anrechnungspunkte und die Art der Leistungsbeurteilung sind im Curriculum festgelegt. Die Modulbeschreibungen verweisen auf die entsprechenden Lernergebnisse und Kompetenzen. 

Das Bachelorstudium Orchesterdirigieren ist ein Präsenzstudium und kann nicht – auch nicht in Teilen – als Fernstudium angeboten werden. Die Lehrveranstaltungen aus dem Zentralen Künstlerischen Fach (ZKF) sowie dem übrigen Künstlerischen Einzelunterricht (KE) bzw. Künstlerischen Unterricht (KU) sind aufbauend gestaltet. Voraussetzung für die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen aus dem ZKF oder KE/KU ist in jedem Semester – mit Ausnahme des ersten – die positive Beurteilung des vorhergehenden Semesters. Selbiges gilt für Klavierauszug Opern- und Oratorienliteratur (KE). Klavierauszug Opern- und Oratorienliteratur kann ausschließlich in Kombination mit ZKF belegt werden.

Link zum Semesterplan

Voraussetzung für die Zulassung zum Bachelorstudium Orchesterdirigieren ist die bestandene Zulassungsprüfung. Zu dieser ist zunächst eine Online-Anmeldung erforderlich, bei der auch ein Bewerbungsvideo eingereicht werden muss. Bei positiver Beurteilung der Bewerbungsunterlagen erfolgt eine Einladung zum Online-Interview (Teilprüfung A).

ACHTUNG:

  • Die Beurteilung der Bewerbungsvideos erfolgt nach Bewerbungsschluss und kann 2-4 Wochen dauern!
  • Sie können sich nur für Studien bewerben, für die Sie noch keinen Abschluss erworben haben!

Bewerbungsvideo

Anhand der eingesendeten Videos wird durch die Prüfungskommission eine Vorauswahl getroffen. Folgender Auszug aus dem Prüfungsprogramm BA Chordirigieren ist auf einer Videoplattform nach Wahl hochzuladen:

  • Dirigieren mit Ensemble (bestehend aus mindestens 5 Ensemblemitgliedern) eines Werkes nach Wahl.

Bitte vorab sicherstellen, dass die video- und audiotechnisch festgehaltenen Personen ihre Zustimmung zu den Audio- und Videoaufnahmen und der Einreichung im Rahmen der Zulassungsprüfung gegeben haben. Diesbezüglich ist die Universität Mozarteum Salzburg vollumfänglich schad- und klaglos zu halten.

Die Dauer des Videos sollte ca. 15 Minuten betragen.
Wichtige Informationen zum Video-Upload sind HIER zu finden, ebenso die Datenschutzinformationen. Die dort genannten Vorgaben sind dringend zu beachten!

Aufbau der Zulassungsprüfung

Sofern Sie aufgrund Ihres Bewerbungsvideos eine Einladung zur Zulassungsprüfung erhalten haben, sind folgende Teilprüfungen zu absolvieren:

A - Online-Interview zur Feststellung der künstlerischen Eignung

Im Online-Gespräch mit der Prüfungskommission zu Motivation, Hintergrund, Vorstudien und Erwartungen wird auch das vorgelegte Video thematisiert. Dazu erhalten Sie im Vorfeld einen Gesprächstermin samt Link zu einem Video-Konferenz-Tool. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie zum angegebenen Zeitpunkt (voraussichtlich Mitte April) mit guter Internetanbindung erreichbar sind, nötig ist zudem ein PC/Laptop mit Kamera/Mikrofon.
Das Interview findet via ZOOM statt und wird ca. 10 Minuten dauern.

Nach bestandener Teilprüfung A erfolgt die Zulassung für die Teilprüfungen B-F.

B - Prüfung Orchesterdirigieren

Dirigieren zweier vorbereiteter Werke unterschiedlicher Stilepochen (10-20 Minuten):

  • Beethoven: 1. Sinfonie op. 21, 1. und 4. Satz;
  • Mozart: Le nozze di Figaro, Nr. 28 (27) Rezitativ und Arie Susanna
  • Erste Runde mit Ensemble, zweite Runde mit Klavier.
  • Die Auswahl der Stücke bzw. Sätze erfolgt nach Maßgabe der Prüfungskommission.

Spielen eines Klavierauszugs aus Opern- oder Oratorienliteratur (10-15 Minuten):

  • Darstellung (Spielen und Singen) einer kurzen Opernszene einer deutschsprachigen, italienischen oder französischen Oper vom Klavier aus (z.B. ein Accompagnato-Rezitativ, eine Arie oder ein Ensemble aus einer Oper)
  • Blattspiel eines Ausschnittes aus Oper oder Oratorium aus dem Klavierauszug

C - Musiktheorie & Gehörbildung

Tonsatz: (120 Minuten, schriftlich):

  • Aussetzen eines Generalbasses
  • Harmonisieren einer Choralmelodie im barocken Stil
  • 2-stimmiger Kontrapunkt (Renaissance: Cantus firmus Satz, Barock: Invention)
  • Analyse in Bezug auf Form, Harmonik, Satztechnik

Gehörbildung: (60 Minuten, schriftlich):

  • 1-stimmig freitonal
  • 2-stimmig klassisch (z.B. Menuett von Mozart oder Haydn)
  • Klangfortschreitung
  • 3-stimmig polyphon (Exposition einer barocken Fuge)
  • 4-stimmig homophon

Mündliche Prüfung Gehörbildung (ca. 10 Minuten):

  • Vom-Blatt-Singen
  • Klangfehlerhören
  • 2-stimmigen Rhythmus klopfen (nach Gehör und nach Notation)

Ein Prüfungsbeispiel sowie weitere Hilfen zur Vorbereitung (ausschließlich Grundlagen!) finden Sie HIER.

D - Prüfung Pflichtfach Klavier:

  • Vortrag von zwei vorbereiteten Klavierstücken mittleren Schwierigkeitsgrades, eines davon aus dem 20. Jahrhundert
    (z.B.: J.S. Bach: zwei- oder dreistimmige Invention oder Präludium und Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier, Mozart, Haydn oder Beethoven: ein Satz einer klassischen Sonate, Bartok: Mikrokosmos, Kurtág: Játékok)
  • Vom-Blatt-Spiel eines Stücks
    (Schwierigkeitsgrad untere Mittelstufe, z.B. Bach: Klavierbüchlein Anna Magdalena Bach, Schumann: Album für die Jugend, Bartok Mikrokosmos Bd. II)

E - Prüfung Pflichtfach Instrument (Blas-/Schlag-/Streichinstrument)

Überprüfung der Kenntnisse bzw. der Eignung in einem Blas-/Schlag-/Streichinstrument

  • gegebenenfalls Vortrag von ein bis zwei Werken nach eigener Wahl
  • Hinweis: Es kann nur ein klassisches Blas-/Schlag-/Streichinstrument als Pflichtfach gewählt werden (nach Maßgabe und Angebot sowie nach bestandener Zulassungsprüfung): Künstlerischer Einzelunterricht im Pflichtfach Flöte/ Oboe/ Klarinette/ Fagott/ Horn/ Trompete/ Posaune/ Basstuba/ Schlaginstrumente/ Violine/ Viola/ Violoncello/ Kontrabass
    Nicht möglich sind: Blockflöte und Bassklarinette sowie Traversflöte/ Barockoboe/ Barockvioline/ Barockviola/ Barockcello/ Viola da Gamba bzw. Violone etc. (Institut für Alte Musik)
  • Das Instrument ist bei der Anmeldung zur Zulassungsprüfung bekannt zu geben.

F - Feststellung der Deutschkenntnisse

  • erforderliches Sprachniveau: mindestens A2 (gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen GER 2001)
  • Informationen zur Deutschprüfung sowie den anerkannten Nachweisen finden sich HIER

Die Reihenfolge der Teilprüfungen kann von der Auflistung abweichen. Die Wiederholung der Teilprüfungen A-E bei Nichtbestehen ist nicht zulässig. Die Wiederholung der Zulassungsprüfung ist nur in ihrer Gesamtheit und erst wieder im nächsten Studienjahr möglich. Die Zulassungsprüfung kann unbeschränkt oft wiederholt werden.

Termine & zeitlicher Ablauf

Die Termine der Zulassungsprüfung sowie wichtige Fristen können dem aktuellen Terminheft entnommen werden. 
Zeitlicher Ablauf:

  • Prüfungsanmeldung im Bewerbungszeitraum online über das Anmeldeportal für Studienbewerber*innen
    (ACHTUNG: Anmeldung nur möglich, wenn Dokumente vollständig, inklusive Video!)
  • bei positiver Beurteilung der Bewerbungsunterlagen: Einladung zum Online-Interview
  • bei positiver Beurteilung des Interviews: Einladung zur Zulassungsprüfung vor Ort
  • Teilnahme an der Zulassungsprüfung vor Ort im Mai/Juni
  • bei bestandener Zulassungsprüfung: Einladung zur Einschreibung zum Studium
  • Einschreibung während der allgemeinen Zulassungsfrist

Abweichende Prüfungsmethode

Es wird darauf hingewiesen, dass die Universität Mozarteum Salzburg bei Vorliegen einer Behinderung bzw. einer chronischen Erkrankung verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten bei der Zulassungsprüfung und während des Studiums anbietet.

Falls dies für Sie zutrifft und Sie eine Beratung in Anspruch nehmen möchten, dann wenden Sie sich bitte an Claudia Haitzmann: claudia.haitzmann@moz.ac.at oder +43 676 88122 337.

Studierenden des Bachelorstudiums wird empfohlen, ein Auslandssemester zu absolvieren. Dafür kommen insbesondere die Semester 4 und 5 des Studiums in Frage. Neben den fachwissenschaftlichen Kompetenzen können durch einen Studienaufenthalt im Ausland folgende Qualifikationen erworben werden:

  • Erwerb und Vertiefung von fachspezifischen Fremdsprachekenntnissen
  • Erwerb und Vertiefung von allgemeinen Sprachkompetenzen (Sprachverständnis, Konversation, etc.)
  • Erwerb und Vertiefung von organisatorischen Kompetenzen durch eigenständige Planung des Studienalltags in internationalen Verwaltungs- und Hochschulstrukturen
  • Kennenlernen und Studieren in internationalen Studiensystemen sowie Erweiterung der eigenen Fachperspektive
  • Erwerb und Vertiefung von interkulturellen Kompetenzen

Die Anerkennung von im Auslandsstudium absolvierten Prüfungen als Pflichtfach, Wahlfach bzw. Freies Wahlfach erfolgt durch die*den Studiendirektor*in. Die für die Beurteilung notwendigen Unterlagen sind von der*dem Antragsteller*in unmittelbar nach dem Auslandsaufenthalt vorzulegen.

Details unter Internationales.

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