Diplominszenierung von Paulo Jamil Sieweck
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Diplominszenierung von Paulo Jamil Sieweck
Das schweigende Mädchen ist Allegorie und direkter Verweis auf die deutsche Rechtsextremistin und Mitglied der Terrorgruppe NSU: Beate Zschäpe. Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) war eine – zwischen 1998 und 2011 existente – rechtsextreme und rechtsterroristische Gruppe. In den Jahren 2000 bis 2007 ermordete der NSU systematisch zehn in Deutschland lebende Unternehmer – vornehmlich mit griechischem und türkischem Migrationshintergrund.
Die Regiestudierenden des Thomas Bernhard Institutes erarbeiten in diesem Wintersemester Werkstattinszenierungen basierend auf der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Theatertexten. Der inhaltliche Fokus in den vorbereitenden Kursen lag auf dem experimentierenden Schreiben von Autor*innen.
Der Autor und Musiker PeterLicht hat sich Molières Skandalstück von 1664 vorgenommen, hat es „zerstäubt und zerrieben“, um es in seiner satirischen Qualität für unsere Gegenwart lesbar zu machen. Regisseurin Nele Rosetz erarbeitet mit Schauspielstudierenden eine gemeinsame Lesart des Stoffes. Wie formt eine Gruppe das Verhalten der Einzelnen? Und was passiert eigentlich wenn ein etablierter Kontext durch das Auftauchen einer neuen Figur durcheinandergewirbelt wird?
Elfriede Jelineks „Am Königsweg“ ist eine Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus, der desaströsen politischen Praxis von Donald Trump und der Hilflosigkeit einer Gesellschaft, die keine Antwort auf die explosionsartige Ausbreitung von Demokratieverachtung und Gewalt findet.
Am 20. und 21. Jänner präsentierte das Thomas Bernhard Institut in Kooperation mit dem Department für Szenografie der Universität Mozarteum mit Philoktet von Heiner Müller, Gaia in einer Fassung von Till Ernecke und Die Bakchen von Euripides drei Regiearbeiten zum Thema Klassik im Theater im KunstQuartier.
Basierend auf „Bernarda Albas Haus“, Federico García Lorcas bis heute weltweit am häufigsten gespielten Dramas, beschäftigt sich der 4. Jahrgang für Schauspiel und Regie unter der Regie von Anja Herden in „¡Los Bernarrrdá’s!“ mit dem Gefangen-Sein, der Hysterie, der Angst vor dem Leben und der Sehnsucht nach Freiheit als Urtrieb des Menschen und wird von Menschen erzählen, die zugleich Opfer und Komplizen ihrer eigenen Unterdrückung sind.