Internationale Perspektiven inter- und transkultureller chorpädagogischer Forschung & Praxis (IPITCH)

10.02.2023
Forschungsprojekt
Detail eines Notenbuchs | © David Beale

In der Begegnung mit ausgewählten  Expert*innen der südostasiatischen Chorszene (Singapur, Thailand, Malaysia, Indonesien, Philippinen) soll langfristig eine international vernetzte, interdisziplinäre sowie praxisnahe Ausbildung von  Chorpädagog*innen (Schulmusik, IGP,  Chorleitung) entwickelt werden. 

Projektleiterin Österreich

Kooperationspartner*innen:

  • Susanna Saw
    (University of Malaya/ Malaysian Institute of Art)
  • Jodi Piriyapongrat Pawasut
    (Chulalongkorn University)
  • Beverly Shangkuan-Cheng
    (University of the Philippines, Diliman Province & University of the Philippines, Diliman Province)
  • Tommyanto Kandisaputra
    (Director of Bandung Choral Society, Organizer of the Bli International Choir Festival

Fördergeber
ASEA-UNINET

Fördersumme
Euro 5.800,-

Die Chorszene eines jeden Landes ist stark geprägt von kulturellen Gegebenheiten (Rahmenbedingungen, kulturelle Identität, pädagogische Überzeugungen und Entwicklungen), zudem stark im Wandel (demografisch, soziologisch und pandemiebedingt um nur einige wenige Gründe hierfür zu nennen). Die Ausbildung von Chorleitenden ist uneinheitlich und wenig angepasst an diesen Wandel (z. B. immer noch sehr auf klassische Musik bezogen, wenig methodische und digitale Kompetenzen etc.), zudem fehlen qualifizierte Chorleitende. Studien, die Heike Henning in den Vorjahren am Zentrum für chorpädagogische Forschung und Praxis (ZECHOF) der Universität Mozarteum durchgeführt hat, belegen, dass Chorleitende ihre Kompetenzen in verschiedenen Studiengängen erworben haben. Es wird auch deutlich, dass außeruniversitäre Ausbildungsangebote im Kontext zeitgemäßer Chorleitung eine wichtige Rolle spielen. Universitäten und Musikhochschulen müssen eng vernetzt mit Verbänden zusammenarbeiten, um genügend chorleiterischen Nachwuchs auf verschiedenen Qualifizierungseben auszubilden. Europäische Ansätze hierzu möchte Heike Henning in Vorträgen dem dortigen Fachpublikum demonstrieren. Zudem haben die südostasiatischen Kolleg(*inn)en, mit denen sie zusammenarbeiten wird, bereits interessante Ansätze – beispielsweise werden die Sänger*innen des Asia Pacific Youth Choirs, der während Heike Hennings Aufenthaltes eine Probenphase haben und am Asia Choral Grand Prix teilnehmen wird, aus verschiedenen südostasiatischen Gebieten anreisen und ein paar Tage intensiv proben, bevor ihre Auftritte beginnen (vorläufig sind 3 Konzerte geplant).

Angekoppelt an diese Probenphase und den Wettbewerb ist ein Outreach-Programm bei dem die Chormitglieder in Schulen gehen, um mit Schulchören zu arbeiten. Heike Henning hat die Möglichkeit an dem Programm (Probenphase, Konzerte, Outreach Programm, Festivalteilnahme) des Asia Pacific Youth Choir mitzuwirken. Anschließend findet vom 23.-29.Juli 2023 das International Choir Festival in Singapur statt, bei dem diese Zusammenarbeit fortgesetzt und intensiviert wird. Während ihrer Aufenthalte wird Heike Henning an den jeweiligen Partneruniversitäten Workshops zum Singen mit Kindern in Chorklassen und in interkulturellen Kontexten geben und den Teilnehmenden Methoden demonstrieren, welche in Österreich bzw. Europa im Kontext der Breitenmusikalisierung eingesetzt werden.

Damit Stimmbildungsübungen sowie Liedeinführungen von den Studierenden dort praxisnah ausgeführt werden können, sind entsprechende Verbrauchsmaterialien erforderlich (Lax Vox Schläuche, Luftballons u.v.m.) Im Umgang mit diesen Materialien soll die methodische Herangehensweise und binnendifferezierte Arbeitsweise demonstriert werden. Das Projekt wird in 2 Phasen umgesetzt: Beim ersten Aufenthalt, der vom 10. -28. Juli 2023 geplant ist, wird sowohl die Partneruniversität in Malaysia sowie die Festivals in Singapur und Indonesien besucht werden. Ferner werde wird Heike Henning in Musikschulen und Schulen aller drei Länder wirken und/oder Einblick nehmen. Der zweite Aufenthalt beinhaltet den Besuch der Partneruniversitäten in Bangkok und Quezon City sowie die Musikschul- und Chorszene dieser Länder. Hier werden wir auch künftige digitale Chorprojekte planen und entwickeln (verknüpft mit dem Online Chor Erasmus+ Forschungsprojekt).