How to carry out virtual choir rehearsals with the help of digital tools

05.10.2022
Forschungsprojekt
Drei Menschen auf einer Wiese, dahinter Wald, sie halten eine Erasmus-Flagge

Ein neues Forschungsprojekt am Department für Musikpädagogik Innsbruck beschäftigt sich mit virtuellen Proben (Musizieren im digitalen und virtuellen Raum), die Kommunikation in Echtzeit erforderlich machen. Das Projekt untersucht den Einsatz digitaler Werkzeuge im Kulturbereich, genauer gesagt, zur Unterstützung von Chören. 

Digitale Chorpraxis – Kulturelle Teilhabe im Kontext virtueller (T)Räume

Projektleitung
Heike Henning

Laufzeit
01.09.2022-31.08.2024

Die COVID-19 Pandemie hat auch im Kulturbereich für einen Digitalisierungsschub gesorgt. So konnten zahlreiche kulturelle Einrichtungen und Künstler:innen Erfahrungen mit innovativen, technologiegestützten Formaten gewinnen. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die digitale Transformation in diesem Bereich noch am Anfang steht. Ob Laienchöre während der Pandemie mit digitalen Chorproben und Auftrittsformen experimentieren konnten, war häufig vom Engagement und der technischen Kompetenz einiger weniger Chormitglieder abhängig. Genau hier setzt das neue ERASMUS+ Projekt “Online Choirs: How to carry out virtual choir rehearsals with the help of digital tools” an.   

Das am 1. September 2022 gestartete ERASMUS+ Projekt unter der Leitung von Janine Hacker und Jan vom Brocke (beide am Hilti Lehrstuhl für Business Process Management der Universität Liechtenstein) beschäftigt sich mit der Frage, wie Chorproben im virtuellen Raum mithilfe digitaler Werkzeuge durchgeführt werden können. Gemeinsam mit Heike Henning (Universität Mozarteum Salzburg) und Alexander Carôt (Hochschule Anhalt) werden im Projekt technologische Lösungen, chorpädagogische Ansätze, sowie Empfehlungen zur Steigerung von Technologieakzeptanz und Förderung sozialer Interaktion erarbeitet. Diese sollen auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Chöre und darüber hinaus auf verschiedene Arten von Onlinezusammenkünften im beruflichen und privaten Bereich angepasst werden können. 

Mithilfe der Ergebnisse aus dem Projekt sollen die Organisation und Durchführung von virtuellen Chorproben sowohl für Chorleitende als auch Chormitglieder erleichtert werden. Im Einklang mit den Prioritäten des ERASMUS+ Programms sollen somit der Zugang zur Kultur verbessert und neue potenzielle Zielgruppen angesprochen werden. Hierbei zielt das Projekt nicht darauf ab, Präsenzproben zu ersetzen. Vielmehr geht es langfristig darum, die besonderen Vorteile digitaler Formate besser zu verstehen und Chorproben, z. B. hinsichtlich hybrider Probenformate, neu zu denken. So könnten zum Beispiel länderübergreifende Chorprojekte leichter initiiert werden, oder Chorleitende gleichzeitig Chorproben in Einrichtungen oder Regionen leiten, in denen ein Mangel an Chorleitenden herrscht. Durch die Entwicklung innovativer Konzepte zur Durchführung von Online-Chorproben leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur Förderung der digitalen Transformation sowie zum Aufbau digitaler Kompetenzen im Kultursektor. Ziel ist auch, dem «Chorsterben», das seit der Pandemie in einigen Regionen ein großes Problem darstellt, entgegenwirken und damit aktiv zur Erhaltung des Vereinslebens beizutragen. In Folge sollen die Erkenntnisse auch für weitere Veranstaltungsformate im Kultur- und Geschäftsbereich verfügbar gemacht werden.   

Die im Rahmen des Projekts entwickelten Lösungsansätze sollen in einem virtuellen Laborchor getestet und evaluiert werden. Aktuell werden sowohl interessierte Chöre als auch begeisterte Sänger und Sängerinnen gesucht, die diese Aktivität unterstützen möchten. Wer Interesse hat, am Laborchor mitzuwirken oder auch Erfahrungen zu Online-Chorproben teilen möchte, kann sich gern an die Leiterin des Projekts, Janine Hacker (janine.hacker@uni.li), Assistenzprofessorin am Hilti Lehrstuhl für Business Process Management an der Universität Liechtenstein, wenden.  

Über ERASMUS+: Das EU-Programm ERASMUS+ soll die europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen, lebenslanges Lernen, sowie Innovationen fördern. Im Rahmen des neuen Programms Erasmus+ 2021–2027 wurden die Themen Inklusion und Diversität, Green Erasmus+, Digitale Transformation die Teilnahme am demokratischen Leben als Prioritäten definiert. In der Leitaktion 2 des Programms werden insbesondere Kooperationspartnerschaften zwischen Organisationen gefördert, die Projekte zur Entwicklung innovativer Ansätze im Bildungsbereich durchführen.