Ars Docendi 2025: Staatspreis für exzellente Lehre geht an Bernhard Gwiggner

12.09.2025
Medieninformation
© Sebastian Judtmann

Der bildende Künstler und Kunstpädagoge Ao. Univ.-Prof. MMag. Bernhard Gwiggner wurde gestern mit dem Ars Docendi-Staatspreis 2025 für exzellente Lehre in der Kategorie forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre ausgezeichnet. Prämiert wurde das interdisziplinäre Kooperationsprojekt „tradition2go: zwischen kultur und wahnsinn“, das im Studienjahr 2023/24 in Zusammenarbeit der Bildhauereiklasse der Universität Mozarteum (Bildnerische Erziehung) mit dem Salzburg Museum realisiert wurde. Anlass war die Jubiläumsausstellung „Masken, Trachten, Kultobjekte – 100 Jahre volkskundlich sammeln“ im Salzburger Monatsschlössl Hellbrunn.

Kontakt
Department für Bildende Künste und Gestaltung
Ao. Univ.-Prof. MMag. Bernhard Gwiggner
bernhard.gwiggner@moz.ac.at

Im Zentrum stand eine umfassende künstlerische und theoretische Auseinandersetzung von Studierenden mit volkskundlichen Objekten und deren Bedeutung für Gegenwart, Identität und gesellschaftliche Diskurse. Neben eigenen künstlerischen Interventionen im Hellbrunner Park entwickelten die Studierenden auch ein digitales Vermittlungsformat: Über Augmented Reality wurde der Parcours erweitert und das Publikum zur aktiven Interaktion eingeladen.

Das Projekt ermöglichte Lehramtsstudierenden einen tiefen Einblick in die komplexen Abläufe eines Museumsbetriebs – von kuratorischen Entscheidungen über Genehmigungsverfahren bis hin zu PR- und Vermittlungsstrategien. So entstand ein einzigartiger Lernraum, der künstlerische Praxis, wissenschaftliche Reflexion und pädagogische Relevanz miteinander verbindet.

Bernhard Gwiggner betont:
„Die Studierenden haben nicht nur ihre eigene künstlerische Haltung weiterentwickelt, sondern auch erfahren, was es heißt, Kunst im öffentlichen Raum zu verhandeln und in gesellschaftliche Prozesse einzubringen. Diese Erfahrungen sind für die spätere Tätigkeit als Lehrperson von unschätzbarem Wert.“

Das Projekt wurde von einem engagierten Team aus Lehrenden der Bildhauereiklasse (Bernhard Gwiggner, Reinhard Gupfinger, Christel Kiesel, Anna Engl) sowie Partner*innen des Salzburg Museum (Direktion: Martin Hochleitner, Leitung Volkskunde Museum: Anna Engl) begleitet.

Die künstlerischen Arbeiten waren von 4. Mai bis 23. Juni 2024 im Hellbrunner Park zu sehen und wurden von zahlreichen Besucher*innen begeistert aufgenommen. Ein begleitendes Booklet, ein Dokumentationsvideo und die interaktive AR-Erweiterung „tradition2go_extended“ sichern die Nachhaltigkeit des Projekts.

Mit der Auszeichnung würdigt das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung eine Lehrinnovation, die beispielhaft zeigt, wie Kunst, Wissenschaft und Bildung gemeinsam Zukunft gestalten können. 177 Einreichungen, über 400 Lehrende, 53 Hochschulen – so groß war die Resonanz auf den Staatspreis für exzellente Lehre ‚Ars Docendi 2025‘, den das Wissenschaftsministerium seit 2013 verleiht. 

Kurzbiografie Bernhard Gwiggner

Bernhard Gwiggner ist bildender Künstler und lebt in Salzburg. Er studierte Kunstpädagogik in Salzburg und Bildhauerei in Wien. Ab 1994 war er Assistent für Bildhauerei an der Universität Mozarteum Salzburg; 2017 bis 2020 hatte er die Gründungsprofessur für Künstlerische Praxis der Universität Mozarteum am Standort Innsbruck inne; seit seiner Habilitation 2022 leitet er die Bildhauerei an der Universität Mozarteum in Salzburg.

Als bildender Künstler setzt er sich multimedial (Zeichnung, Video, Objekt, Installation, Kunst im öffentlichen Raum) und teilweise unter Einbezug partizipativer Vorgangsweisen u.a. mit dem Nationalsozialismus auseinander.