Institut für Gleichstellung & Gender Studies

Das Institut für Gleichstellung und Gender Studies widmet sich in Forschung, Lehre und EEK der Vermittlung von fundiertem wissenschaftlichen, künstlerischen gender-queer-feministischen und diversitätsreflektierten Wissen für alle Universitätsangehörigen und stellt seine fachliche Expertise in der Beratung von sämtlichen universitätsinternen Leitungs- und Organisationseinheiten, Gremien sowie Einzelpersonen zur Verfügung.
About
Zu den Aufgaben des Instituts zählen Planung, Koordination und Durchführung diverser Maßnahmen betreffend Gleichstellung, Frauenförderung, Gender Mainstreaming sowie Diversitätsmanagement. Diese universitätsinterne Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Departments, Abteilungen und Arbeitsgruppen beeinflusst die Organisationskultur der Universität nachhaltig, ist Beitrag zur Erfüllung der Third Mission sowie der sozialen Dimension in universitärer Verantwortung.
Dies wird u.a. durch Erstellung und Implementierung von Leitfäden und Steuerungsinstrumenten (Frauenförderplan, Gender Equality Plan, Diversitätsprofil, Code of Conduct etc.), durch die Konzeption themenspezifischer künstlerisch-wissenschaftlicher Veranstaltungen sowie Veranstaltungsangeboten zur Fortbildung und Sensibilisierung realisiert (vgl. Veranstaltungsreihen Social Justice). EEK, Forschung und Lehre in den Bereichen Gender & Queer Studies sowie Advanced Feminism sind durch normativitätskritische und intersektionale wissenschaftliche/künstlerische Zugänge geprägt. Darüber hinaus übernehmen die Mitglieder des Instituts Verantwortung in interuniversitären Kooperationen, um gender-queer-feministische und diversitätsreflektierende Diskurse voranzutreiben.
Die Mitwirkung an themenrelevanten Monitorings der österreichischen Hochschulkonferenz und des BMBWF sowie österreichweiten/europäischen Initiativen, die sich Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung, Gleichstellung und Geschlechterforschung widmen, ergänzen den vielfältigen Aufgabenbereich des Instituts.
Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies stellen inter- und transdisziplinäre Fachgebiete dar, in deren Zentrum eine kritische Reflexion von Ungleichheiten produzierenden Machtprozessen in Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft steht.
Im Sinne einer kritischen Kunstpraxis gilt es nicht nur (überkommene) Normen (z.B. im jeweiligen Fach- bzw. Repertoirekanon) zu hinterfragen und herauszufordern, sondern insbesondere auch die Praxisformen von Musiker*innen, Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Künstler*innen hinsichtlich Macht- und Herrschaftsverhältnissen, (traditionell überlieferter) Rollenzuweisungen resp. geschlechtlich semantisierter Zuschreibungen und Erwartungen historisch forschend und künstlerisch aktiv kritisch entgegenwirkend/transformierend/überwindend/zu begegnen.
Diesbezüglich bieten Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies als interdisziplinäre/transdisziplinär überfakultäre Querschnittsperspektive in jeder Fachdisziplin vielfältige, lokale wie globale, kritische Zugänge/Anknüpfungspunkte, die für das Verständnis von Wissenschaft, Kunst und visueller, auditiver und auch medialer Kulturen sowie für ihre Ausübung/Ausführung/Gestaltung von grundlegender Bedeutung sind.
Methoden und Inhalte dieser Disziplinen sollen integrierte Bestandteile von Forschung und Lehre, Entwicklung und Erschließung der Künste sowie der Third Mission werden.
Forschungsverständnis
Wissenschaftliche wie künstlerische Forschung im Bereich der Gender & Queer und Diversity Sudies und/oder des Advanced Feminism an der Universität Mozarteum folgen diesem Verständnis:
- Die eigene künstlerische und/oder wissenschaftliche Praxis wird als Forschung in einem definierten Forschungskontext begriffen,
- theoretische Konzepte und Begriffe werden vor dem Hintergrund strukturellen und historischen Wandels reflektiert,
- bearbeitete Fragestellungen, konturieren sich aus einer Normativitätskritik und/oder erkennen intersektionale Zusammenhänge an.
- Dabei werden Geschlecht und Sexualität als Wissenskategorien (Reflexion von geschlechtsspezifischen Macht- und Herrschaftsverhältnissen, Geschlechterrollen, Begehrensformen, etc.) betrachtet, und/oder
- Konstruktion, Dekonstruktion und Rekonstruktion von Identifikationsaspekten (Geschlecht, Begehren, Race, Class, Religion/Weltanschauung, Alter, Behinderung, etc.) in visuellen, szenischen, performativen, musikbezogenen und/oder pädagogischen Formen/künstlerischen Prozessen analysiert.
Forschungsförderungen für Studierende & Lehrende
Abgeschlossene herausragende studentische Abschlussarbeiten und Qualifikationsprojekte, die diesem Verständnis entsprechen, können vom Institut für Gleichstellung und Gender Studies mit dem GenDivers-Preis ausgezeichnet werden (siehe GenDivers-Preisträger*innen 2021)
Entsprechende Projektideen von Studierenden zu Fragestellungen in den Bereichen Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies unterstützt das Institut für Gleichstellung und Gender Studies darüber hinaus mit einer Förderung künstlerische/wissenschaftliche Vorhaben (Infos unter Aktuelle Ausschreibungen)
Um die Veröffentlichung von fertigen Manuskripten, Fachartikeln u. Ä. zu relevanten Themen zu erleichtern, bietet das Institut für Gleichstellung und Gender Studies zusätzlich eine Unterstützung bei Druck- und Publikationskosten (Infos unter Aktuelle Ausschreibungen)
Lehre
Neben der regelmäßig stattfindenden LV “Einführung in die Gender Studies”, wird in der Lehre u.a. ein Schwerpunkt auf Biografieforschung unter Berücksichtigung der Sozialisationsbedingungen aus der Perspektive der Geschlechter(rollen)forschung gesetzt.
Um die individuelle Profilbildung zu unterstützen, bietet das IGGS zusätzlich die Studienergänzung Künste | Geschlechter | Forschung (siehe untern) an. Nachweise über eigene Genderkompetenzen können als wichtiger Faktor in Bezug auf die Employability betrachtet werden.
Die Integration von Fragestellungen, wissenschaftlich/künstlerischen Zugängen und Erkenntnissen der gender-queer-feministischen und/oder diversitätssensiblen Forschung in die universitäre Lehre kann/soll über alle Lehrenden selbst erfolgen, wird vom Institut für Gleichstellung und Gender Studies aber u.a. durch folgende Angebote gerne unterstützt:
- Die Mitglieder des IGGS stehen jederzeit für Beratung hinsichtlich möglicher Inhalte sowie deren konzeptioneller Umsetzung in Lehrveranstaltungen zur Verfügung und können auch als Referent*innen geladen werden.
- Das IGGS bietet die Möglichkeit, hausexterne Wissenschaftler*innen, Künstler*innen oder in der einschlägigen Praxis tätige Expert*innen für Gastvorträge/Workshops/Präsentationen zur thematischen Erweiterung eigener Lehrveranstaltungen einzuladen. Dafür können die üblichen Kosten für Honorar, Anreise und Unterkunft – nach den an der Universität Mozarteum geltenden Regelungen – übernommen oder teilfinanziert werden.
Studienergänzung: Künste | Geschlechter | Forschung
(Basismodul 12 ECTS + Aufbaumodul 12 ECTS)
Das Institut für Gleichstellung und Gender Studies betreut die Studienergänzung Künste | Geschlechter | Forschung, deren Ziel die Aneignung fundierter theoretischer und methodischer Kenntnisse der Gender & Queer Studies, Diversity Studies sowie des Advanced Feminism aus inter- und transdisziplinärer Perspektive unter besonderer Berücksichtigung der Künste ist.
Das Wissen über sozial- und gesellschaftspolitische Phänomene im Spannungsverhältnis zwischen Kunstproduktion, -rezeption und -vermittlung unter Berücksichtigung von Identitätsaspekten wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Race, Class etc. steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Förderung von Fähigkeiten zur kritischen Analyse, Verschriftlichung bzw. künstlerischen Präsentation thematisch entsprechender grundlagen- und anwendungsbezogener Fragestellungen. Zudem sollen die Handlungsfähigkeit und das Repertoire an Handlungsalternativen von Studierenden durch die Bereitstellung von Bildungsangeboten in den Bereichen Antidiskriminierung sowie (organisationsbezogener) Gender- und Diversitätskompetenz bzw. Gender Equality Management gesteigert werden. Universitäre Studienergänzungen ermöglichen eine individuelle Profilbildung im Studienverlauf. Am Arbeitsmarkt sind Nachweise zu Gender- und Diversitätskompetenzen gefragte Skills, die die Employability erhöhen können.
ACHTUNG: Sämtliche Studienergänzungen – auch diese – werden derzeit überarbeitet.
Lehrveranstaltungen im WS 2023/23
- PS Einführung in die Gender Studies (LV-Nr. 89.0005)
PS Introduction to Gender Studies - UE Gewaltschutz und Prävention (LV-Nr. 89.0001)
UE Violence protection and prevention
Veranstaltungen
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7.12.11:00 UhrTheatrum, Kleines Studio
Social Justice: Red Flags Day Vortrag & Workshop mit Sara Hassan im Rahmen der UN-Initiative „16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Mit der Publikation „Grauzonen gibt es nicht” hat Sara Hassan ein Modell entwickelt, um die ersten Anzeichen von Machtmissbrauch – vor allem in Form sexueller Belästigung – zu identifizieren.Vortrag· Eintritt frei -
15.12.09:00 UhrTheatrum
Zivilcouragetraining für Studierende Wie kann ich helfen, wenn jemand angegriffen wird, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen? Dieser Workshop beschäftigt sich mit den konkreten Möglichkeiten des*der Einzelnen, am Studien- und Arbeitsort sowie in der Öffentlichkeit in „unangenehmen“ Situationen einzugreifen.Workshop· Eintritt frei (Öffnet in neuem Tab)
Downloads & Links
Downloads
- Leitfaden für geschlechter- & diversitätssensible Sprache
- Gender Equality Plan
- Frauenförderplan
- Frauenbericht 2021
- Code of Conduct
Links
- www.genderplattform.at
- diskrit-kubi.net/glossar
GLOSSAR der Plattform „Diskriminierungskritische Perspektiven an der Schnittstelle Bildung/Kunst“
Vergangene Veranstaltungen
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Digital Soirée: Through the Borders - Spaces of Respite Im WS 2023 stehen im MA Applied Theatre – künstlerischer Theaterpraxis & Gesellschaft Praktiken von Artivism, der Performativität und Einschreibung der eigenen Biografie in (künstlerische) Arbeit und Gesellschaft im Fokus.Konferenz· Eintritt frei -
29.9.19:00 UhrMax Schlereth Saal
„Ein Ehrenkranz dem weiblichen Talent“ Yi Lin Jiang (Klavier) und das Orchesterprojekt 23 (Leitung: Wolfgang Danzmayr und Alexandra Helldorff) interpretieren Orchesterwerke von Louise Farrenc (1804–1875), Katharina Blassnigg (*1979), Florence Price (1887–1953) und Emilie Mayer (1812–1883). Moderation: Iris MangengKonzert· Eintritt frei (Öffnet in neuem Tab) -
10.5.18:00 UhrOnline
Social Justice: Active Intolerance Online-Gespräch über ökonomische Ausbeutung und gesellschaftlichen Ausschluss in Haftanstalten.Talk· Eintritt frei! -
29.4.15:00 UhrMuseum der Moderne Salzburg
Social Justice: Geschlecht und Ideologie „Geschlecht und Ideologie“ ist Teil der Veranstaltungsreihe „Social Justice“. Social Justice basiert auf den Prinzipien radikaler Intersektionalität. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe werden Debatten über aktuelle feministische Bewegungen aufgegriffen.Vortrag· Eintritt frei -
16.3.11:00 UhrKleines Studio
Social Justice: Schutzkonzepte Vortrag & WorkshopVortrag· Eintritt frei! -
8.3.19:00 UhrOrff-Institut
Ich sag's dir ins Gesicht! Partizipative Performance mit Studierenden des Orff InstitutsPerformance· Eintritt frei! -
28.2.18:30 UhrBösendorfersaal
Komponistinnen im Wandel der Zeit Benefizkonzert für Frauen im Iran und Erbebenopfer in Syrien und der Türkei. Ein didaktisches Konzert & Liederabend mit Werken von Komponistinnen aus dem 17.-20. Jahrhundert. Mit Claudia V. Michel (Sopran) und Mario Balzi (Klavier)Konzert· Eintritt frei! -
31.1.19:00 UhrOnline
Social Justice - Ecologies of Care Screening: "Three (or more) Ecologies: A Feminist Articulation of Eco-intersectionality – Part I: For the World to Live, Patriarchy Must Die"Filmpräsentation· Eintritt frei! -
4.12.—5.12.2022Solitär
Erika-Frieser-Kammermusiktage 2022 Die Erika-Frieser-Kammermusiktage widmen sich vorrangig dem kompositorischen Schaffen von FrauenKonzert· Eintritt frei -
2.10.18:00 UhrMax Schlereth Saal
Von Innerer Heiterkeit und Zäher Willenskraft Orchesterwerke von Gabriele Proy, Henriette Renié, Alice Mary Smith und Ethel SmythKonzert· Eintritt frei! -
2.10.18:00 UhrSolitär
Frauenstimmen 2021 Orchesterkonzert mit Alessandro Villalva (Klavier) und dem Orchesterprojekt 2021 (Leitung: Wolfgang Danzmayr & Alexandra Helldorff)Konzert· Tickets -
Social Justice
Unter diesem Titel bündelt das Institut für Gleichstellung und Gender Studies seine Veranstaltungen, die im Wesentlichen drei verschiedenen Aufträgen einer Kunstuniversität Rechnung tragen:
Inhaltlich verbindet/eint diese verschiedenen Formate die Basis auf den Prinzipien der (radikalen) Intersektionalität sowie das Bestreben, Debatten über aktuelle feministische Bewegungen aufzugreifen, während gleichzeitig das historische Erbe von Advanced Feminism, Gender Studies und Queer Theory genutzt wird, um Sexualität und Geschlechterverhältnisse erneut, aus ethischer Perspektive, zu thematisieren. Mit einer kritischen Haltung gegenüber allen Produktionsverhältnissen wollen die Veranstaltungen zum Abbau von Diskriminierung innerhalb der Universität und darüber hinaus beitragen, indem sie soziale Gerechtigkeit durch den Zugang zu demokratischer Teilhabe und die gleiche Verteilung von Wohlstand und Privilegien für alle fördern.
Social Justice bietet Vorschläge, wie Gender/Queer Studies speziell in den Künsten erweitert werden können. Im Zentrum der ästhetischen Reflexion setzen die Veranstaltungen auf emanzipatorische Formveränderungen, die konstitutiv für alle gesellschaftlichen Prozesse auf der Basis von Gleichheit sind. Sie zielen auf die Sensibilisierung für Prozesse des Zuhörens, Aufführens und Erzählens sowie des
Analysierens, Forschens und Differenzierens ab. Neben Personen aus der Universität Mozarteum Salzburg werden transnationale Expert*innen eingeladen, die den Diskursstandort Salzburg mit neuen Perspektiven und kritischen Positionen bereichern und sich mit ideologischen Hierarchien, Elitismus und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzen.