Univ.-Prof.in Dr.in phil.
Johanna Zorn
Johanna Zorn ist seit Mai 2025 Professorin für Performance and Theatre Studies an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Theater-, Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. auf der Ästhetik und Theorie performativer Künste, intermedialen Konstellationen der Künste, relationalen Epistemen des Ästhetischen sowie dem Verhältnis von politischen und künstlerischen Inszenierungsformen.
Nach dem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft in Innsbruck, Aix-Marseille und Zürich forschte sie bis 2015 mit einem Promotionsstipendium nach dem Bayerischen Eliteförderungsgesetz im interdisziplinären Promotionsprogramm ProArt der LMU München über Christoph Schlingensiefs letzte Bühnenarbeiten (Sterben lernen: Christoph Schlingensiefs autobiotheatrale Selbstmodellierung im Angesicht des Todes, Tübingen: Narr 2017). Parallel dazu war sie Lehrbeauftragte an der LMU München und der Schauspielschule Innsbruck. Von 2016 bis 2025 war sie zuerst als Akademische Rätin und dann als Akademische Oberrätin a. Z. am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München tätig. Von 2024 bis 2025 vertrat sie die dort die Professur für Tanz und Performance. 2024 erhielt sie ihre Venia Legendi für das Fach Theaterwissenschaft. In ihrer Habilitationsschrift mit dem Titel »Im Maßstab 1 zu 1 – Ästhetische Episteme der Deckungsgleichheit« hat sie aus einer kulturwissenschaftlich-komparatistischen Perspektive zu mimetischen Praktiken der Maßlosigkeit geforscht. Ihre aktuellen Interessen in Forschung und Lehre umfassen darüber hinaus relationale Epistemologien, Ästhetiken des Dauerns und der Wiederholung sowie Kollisionen ästhetischer Radikalität und institutioneller Praktiken des Schützens.
Gemeinsam mit Silke Felber leitet sie die AG Dramaturgie der Gesellschaft für Theaterwissenschaft (GTW). Seit 2021 hat sie die Schriftleitung der peer-review Fachzeitschrift Forum Modernes Theater inne. Gemeinsam mit Berenika Szymanski-Düll ist sie überdies Herausgeberin der Schriftenreihe Forum Modernes Theater.
Monografie
- Sterben lernen. Christoph Schlingensiefs autobiotheatrale Selbstmodellierung im Angesicht des Todes. Tübingen: Narr Francke Attempto (= Forum Modernes Theater) 2017.
Herausgeberschaften
- Intensive Umgebungen. Zu environmentalen Gefügen ästhetischer Erfahrung = Themenheft in Forum Modernes Theater 34/1 (2023)
- Ästhetiken der Intervention. Ein- und Übergriffe im Regime des Theaters. Berlin: Theater der Zeit 2022. [gem. mit Ulf Otto]
- produktion – AFFEKTION – rezeption. München/Berlin: epubli 2014. [gem. mit Iris Cseke et al.]
- Kunst und Irritation. Innsbruck: Studia 2011. [gem. mit Markus Stegmayr]
Aufsätze in Fachzeitschriften
- »Ohne Antwort. Der Horror der Wiederholung und dessen Erwiderung in einem Theater der Dinge«. In: double – Magazin für Puppen-, Figuren- und Objekttheater 50/2 (2024), S. 13–15.
- »Editorial – Intensive Umgebungen. Zu environmentalen Gefügen ästhetischer Erfahrung«. In: Johanna Zorn (Hrsg.): Intensive Umgebungen. Zu environmentalen Gefügen ästhetischer Erfahrung = Themenheft in Forum Modernes Theater 34/1 (2023), S. 35–38.
- »Meer sollst du sein, und Wald werden. Über eine neue Ästhetik der Einswerdung in environmentalen Gefügen«. In: Johanna Zorn (Hrsg.): Intensive Umgebungen. Zu environmentalen Gefügen ästhetischer Erfahrung = Themenheft in Forum Modernes Theater 34/1 (2023), S. 111–126.
- »Nun hören die Musen. Florentina Holzingers performative Aneignung des männlichen Musengottes«. In: Feministische Studien 38/2 (2020) = Feministische Kunst der Gegenwart, hrsg. von Jenny Schrödl, Miriam Dreysse und Tanja Thomas, S. 239–255.
- »Lange weilen können. Maßlose Dauer und begrenzte Zeiterfahrung in einer Ästhetik des Durativen«. In: Forum Modernes Theater 31/1–2 (2020), S. 26–38.
- »Das Ich vis-à-vis mit dem Tod. Zu Christoph Schlingensiefs theatralen Sterbebearbeitungen«. In: Friedhof und Denkmal 4 (2012), S. 24–32.
- »Künstlerische Subjektphilosophie: Das Echo in Dichtung, Musik und Theater«. In: Medienobservationen https://www.medienobservationen.de/2019/0322zorn/ (veröff. 22.03.2019). [gem. mit Magdalena Zorn]
Aufsätze in Sammelbänden, peer reviewed
- »Ad infinitum? Zur Korrelation von Unerschöpflichkeit und Befristung im künstlerischen Wiederholungsgeschehen«. In: Victoria von Flemming / Julia Catherine Berger (Hrsg.): Vanitas als Wiederholung. Berlin: De Gruyter 2022, S. 79–98.
- »Spiel um Zeit. Temporale Konstellationen einer Kunst des Vergehens«. In: Claudia Benthien et al. (Hrsg.): Vanitas und Gesellschaft. Berlin: De Gruyter 2021, S. 263–282.
- »Individuelle Mythologie als Paradoxie im Ich. Zu Schlingensiefs autothematischer Übermalung von Kunst und Religion«. In: Peter Scheinpflug / Thomas Wortmann (Hg.): Arbeit am Bild. Christoph Schlingensief und die Tradition. Paderborn: Fink 2021, S. 393–408.
- »Keine Einigkeit, nirgends. Von der (ästhetischen) Notwendigkeit der Selbstprovokation«. In: Vanessa Höving / Katja Holweck / Thomas Wortmann (Hrsg.): Christoph Schlingensief: Resonanzen. München: edition text + kritik 2020, S. 59–68.
- »Phantasms of Repetition. Preliminaries for the Practices of Mimesis and Deviation«. In: Simon Gröger et al. (Hrsg.): Change Through Repetition. Mimesis as a Transformative Principle between Arts and Politics. Berlin: Neofelis 2020, S. 101–110.
Aufsätze in Sammelbänden
- »Einleitung«. In: Ulf Otto / Johanna Zorn (Hrsg.): Ästhetiken der Intervention. Ein- und Übergriffe im Regime des Theaters. Berlin: Theater der Zeit 2022, S. 7–25.
- »Inframinimale Spiele der Differenz. Ein kunsttheoretisches Abtasten des Modells ›Intervention‹«. In: Ulf Otto / Johanna Zorn (Hrsg.): Ästhetiken der Intervention. Ein- und Übergriffe im Regime des Theaters. Berlin: Theater der Zeit 2022, S. 139–157.
- »Mia san wer? Theatrale und musikalische Störeffekte im Ritus des Oktoberfestes«. In: Stephanie Großmann (Hrsg.): Das Münchner Oktoberfest aus literatur- und mediensemiotischer Perspektive. Marburg: Schüren 2022 (= Schriften zur Kultur- und Mediensemiotik), S. 135–149. [gem. mit Magdalena Zorn]
- »Dasselbe noch einmal? Zur kartographischen Technik der künstlerischen Erzeugung von ›Duplikaten der Welt‹«. In: Kathrin Dreckmann / Maren Butte / Elfi Vomberg (Hrsg.): Technologien des Performativen. Bielefeld: Transcript 2020, S. 159–168.
- »Die word-music des Echos«. In: Joana Firaza / Malgorzata Kubisiak (Hrsg.): Der Dialog der Künste: Literatur und Musik. Münster: Lit-Verlag 2020, S. 26–38. [gem. mit Magdalena Zorn]
- »Stimmen über Stimmen. David Martons theatrale Übermalung von Vincenzo Bellinis La Sonnambula«. In: Nic Leonhardt (Hrsg.): Theater-Wissen quer denken. Facetten szenischer Künste aus drei Jahrzehnten. Berlin: Neofelis 2017, S. 167–175.
- »›Ich kann mich nicht begreifen‹. Zur mediatisierten Ich-Konstruktion in den letzten Inszenierungen Christoph Schlingensiefs am Beispiel von Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir«. In: Iris Cseke et al. (Hrsg): produktion – AFFEKTION – rezeption. München/Berlin: epubli 2014, S. 75–94.
- »Metonymien für die Bretter der Welt. Zu den Skulpturen und Collagen von Elisabeth Wieser«. In: Susanne M.I. Kaufmann (Hrsg.): Fly me to the moon. Inszenierungsstrategien des Theatralen in den Künsten. München 2012, S. 159–170. [gem. mit Magdalena Zorn]
- »Geh nicht gelassen in diese gute Nacht... Zu Christoph Schlingensiefs Fluxus-Oratorium ›Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir‹«. In: Markus Stegmayr und Johanna Zorn (Hrsg.): Kunst und Irritation. Innsbruck: Studia 2011, S. 117–129.
Handbuchartikel
- Art. »Der Zwischenstand der Dinge; Sterben lernen!«. In: Teresa Kovacs / Peter Scheinpflug / Thomas Wortmann (Hrsg.): Christoph-Schlingensief-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2025, S. 205–208.
- Art. »Interkulturalität/Afrika«. In: Teresa Kovac / Peter Scheinpflug / Thomas Wortmann (Hrsg.): Christoph-Schlingensief-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2025, S. 397–401.
- Art. »Krankheit und Sterben«. In: Teresa Kovacs, Peter Scheinpflug und Thomas Wortmann (Hrsg.): Christoph-Schlingensief-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2025, S. 403–407.
Rezensionen
- Sarah Ralfs: Theatralität der Existenz. Ethik und Ästhetik bei Christoph Schlingensief, Bielefeld: transcript 2019, in: Forum Modernes Theater, 33/1-2 (2022), S. 231–232.
Programmheftbeiträge und kleinere Arbeiten
- »Vorwort«. In: Paulina Wawerla: Nothing about us without us. Von Körperbildern kognitiv beeinträchtigter. Schauspieler*innen und dem daraus resultierenden Machtgefälle. Hamburg: Escales 2021, S. 8–9.
- »Dass da etwas ist und nicht vielmehr nichts… Zu Alvin Luciers ›I Am Sitting in a Room‹«. In: Michael Grossmann (Hrsg.): Fire a 1000 Letters. München 2021, o. S.
- »Vorwort«. In: Elaine Gwendolin Goldberg: Vom imaginären Leben in der Spätmoderne. Wie technische Bilder die Realität beeinflussen. Marburg: Schüren 2020, S. 3–5.
- »Interkulturelle Kommunikation, oder: Das weite Land des Verstehens«: In: Almanach der Innsbrucker Festwochen, hrsg. v. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH. Innsbruck 2007, S. 161–172.