Yvonne Wasserloos erhält Salzburger Kulturfondspreis
Yvonne Wasserloos, Universitätsprofessorin für Musikwissenschaft, erhält den Internationalen Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung (dotiert mit 12.000 Euro) des Kulturfonds der Stadt Salzburg für ihre herausragenden Leistungen in den Bereichen Wissenschaft & Forschung, u. a. am Arbeitsschwerpunkt „Musik und Macht – Dimension und Kontext“ und ihrer Forschung zu der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung von Musik – insbesondere im Zusammenhang mit Demokratie und Erinnerungskultur. Herzliche Gratulation!
Die Kulturfondspreis wurden heuer zum 61. Mal vergeben und stehen im Zeichen von 80 Jahren Frieden in Salzburg. Mit den Preisen würdigt die Stadt Salzburg Persönlichkeiten, deren künstlerisches und wissenschaftliches Wirken einen nachhaltigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt leistet. Die Verleihung fand am 17. November 2025 im Solitär der Universität Mozarteum statt und versammelte Preisträger*innen aus verschiedenen Bereichen, die sich durch visionäre Projekte und gesellschaftliche Relevanz hervorgetan haben.
Yvonne Wasserloos, seit 2022 Universitätsprofessorin für Musikwissenschaft am Mozarteum, hat sich durch ihre umfassende Expertise im Bereich Musikgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts sowie durch ihre fundierten Analysen politisch-gesellschaftlicher Zusammenhänge einen herausragenden Ruf in der internationalen Forschungslandschaft erworben. Nach Studien in Musikwissenschaft, Neuerer Geschichte, Germanistik und Skandinavistik an der Universität Münster promovierte und habilitierte sie dort; ihre Habilitationsschrift Musik und Staat. Dimensionen der Interaktion im 20. Jahrhundert wurde mit dem Düsseldorfer Junges-Musikwissenschaftspreis ausgezeichnet. Gastprofessuren und Vorträge führten sie unter anderem nach Berlin, London, Kopenhagen und Riga, bevor sie viele Jahre an der Hochschule für Musik und Theater Rostock lehrte.
An der Universität Mozarteum prägte Wasserloos insbesondere durch die Gründung des Forschungsschwerpunkts „Musik und Macht – Dimensionen und Kontexte“ (AMUM) das musikwissenschaftliche Profil des Hauses. Unter ihrer Leitung widmet sich das interdisziplinäre Netzwerk zentralen Fragen der politischen Musikgeschichte, darunter Musikkultur im Nationalsozialismus, Erinnerungspolitiken in der Musik sowie neuere Entwicklungen rechtsextremer Strömungen in musikalischen Szenen. Die interdisziplinäre Tagung „In honour of. Kulturen des Erinnerns und Gedenkens“ (2025) verdeutlicht ihr zentrales Anliegen, Musik als wirkmächtiges Medium kollektiver Erinnerungskulturen zu untersuchen und deren Formen sowie Funktionen kritisch zu reflektieren. Daran anknüpfend widmete sich der internationale Kongress „BioSphere & TechnoSphere. Music and Sound beyond the Human“ (2025) den tiefgreifenden Veränderungen, die Digitalisierung und KI-generierte Musik für unsere Wahrnehmung von Geschichte, Gegenwart und zukünftigen kulturellen Entwicklungen mit sich bringen.
Yvonne Wasserloos ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Reihe Schriften zur Politischen Musikgeschichte, die sich als wegweisendes Forum für die Auseinandersetzung mit musikbezogenen Machtstrukturen etabliert hat.
Mit der Verleihung des Kulturfondspreises 2025 würdigt die Stadt nicht nur ein herausragendes wissenschaftliches Werk, sondern auch den Beitrag Wasserloos’ zur Stärkung einer offenen, reflektierten und geschichtlich bewussten Musikkultur.