Auftakt zum Mozartforum 2021

27.01.2021
Presseaussendung
Oper La Clemenza Di Tito | © Judith Buss

7 Uraufführungen und alle Werke, die Mozart in seinem Todesjahr 1791 komponierte. Dieses ambitionierte Programm hat sich das neu gegründete Mozartforum der Universität Mozarteum für 2021 vorgenommen. Den Auftakt macht eine Inszenierung der Oper „La clemenza di Tito“, die am 1. Februar ohne Publikum, dafür im Livestream Premiere feiert.

Die Vernetzung und Anregung von Aktivitäten rund um Wolfgang Amadé Mozart aller Institute und Departments der Universität Mozarteum ist eines der zentralen Anliegen, denen sich das neu gegründete Mozartforum verpflichtet hat. „Werk, Biografie und Persönlichkeit bilden nach wie vor eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration quer durch alle Fachbereiche. Das Spektrum kreativer Auseinandersetzung reicht auch heute noch weit bis an die Grenzen des Unerhörten. Um diesen großen Reichtum an Bemerkenswertem zu würdigen, all dies zu bündeln und sichtbar zu machen, galt es eine neue institutionelle Form zu finden“, so Rektorin Elisabeth Gutjahr in der sobeben erschienenen Publikation „1791“ zum Mozartforum 2021, die sowohl das ausführliche Programm als auch Beiträge von renommierten Autoren zu den Werken enthält.

Neben Texten von Rainer Schwob, Wolfgang Niessner, Oswald Panagl, Thomas Hochradner oder Jürg Kesselring geht es im Beitrag „Herrschaft und Freundschaft“ des bekannten Soziologen Armin Nassehi zu „La clemenza di Tito“ um das Problem der Herrschaft per definitionem: „Es geht um einen Herrscher, der der absoluten Macht abschwört, um einen Herrscher, der auf Rache verzichtet [...] – um der Versöhnung willen. Doch geht es genau betrachtet um etwas viel Subtileres, als um eine ins Positive gewendete klassische Herrschaftskritik: nämlich um die Frage, ob Herrschaft und Freundschaft miteinander kompatibel sind [...] oder ob Herscher*innen immer durch das Amt korrumpiert und limitiert bleiben.“ Der Titel La Clemenza suggeriert Milde, doch letztlich geht es um Macht. „Tito kann auf Gewalt nur verzichten, weil er sie hat.“

Der Regisseur Alexander von Pfeil, Professor für Musikdramatische Darstellung an der Universität Mozarteum Salzburg, greift diesen Aspekt auf und inszeniert - verortet im Hier und Jetzt - bildgewaltig und nicht ohne Effekt. „Dass wir die Oper trotz akteuller Umstände erarbeiten, die Produktion zu Ende bringen konnten, haben wir einem Rektorat und einem Sicherheitsmanagement zu verdanken, das sich unermüdlich dafür einsetzt, es möglich zu machen“, so Alexander von Pfeil. „Auch das Projekt zu Franz Schuberts Liedzyklus ‚Winterreise‘ (Op. 89), den wir mit Samuel Becketts ‚Texten um Nichts‘ inszenieren, konnten wir unter strengen Sicherheitsauflagen erproben. Das Projekt wird ab 5. Februar auf uni-mozarteum.at zu sehen sein.“