Sweet Spot: Open Garden - Tipping Points

Mi. 18.6.2025
Performance
Eintritt frei!
Tipping Points, also Kipp- bzw. Wendepunkte, sind Ereignisse, bei denen innerhalb eines unstabilen Systems eine kleine Änderung zum Überschreiten einer kritischen Masse führt und damit eine große Auswirkung haben kann, die für gewöhnlich nicht oder nur sehr schwer reversibel ist. Dabei haben generell nicht alle einwirkenden Prozesse die gleiche Wirkung, vielmehr führen einige wenige zu überproportionalen Veränderungen.
Die vier ausgewählten Kompositionen sind tagsüber als permanente Installation mittels eines 16-Kanal-Lautsprecher-Systems zu hören, das in die Gartenarchitektur des Mirabellgartens integriert wird.

Eröffnung: 18. Juni 2025, 17:00 Uhr
19.-25. Juni 2025, 8:00-20:00 Uhr

In Kooperation mit dem Studio für Elektronische Musik und dem Institut für Neue Musik der Universität Mozarteum Salzburg.

Artem Slesarev & Ilya Duganov: nat_sim
Clàudia Ferrando & daz disley: Together we Sing
Tibor Kovács: If one waits long enough
Tobías Álvarez: Sustentare

Schon in den letzten Jahren haben wir uns unter Bezugnahme auf biologische Prozesse mit Fragen der Veränderungen akustischer Systeme beschäftigt. Im Rahmen des OpenGarden 2025 waren Komponist*innen und Klangkünstler*innen jeden Alters eingeladen, Konzepte für Klanginstallationen einzureichen, die sich mit dem Thema „acoustic tipping point“ auseinandersetzen.

Tipping Points, also Kipp- bzw. Wendepunkte, sind Ereignisse, Situationen und Prozesse, bei denen innerhalb eines unstabilen Systems eine kleine Änderung zum Überschreiten einer kritischen Masse führt und damit eine große Auswirkung haben kann, die für gewöhnlich nicht oder nur sehr schwer reversibel ist. Dabei haben generell nicht alle einwirkenden Prozesse die gleiche Wirkung, vielmehr führen einige wenige zu überproportionalen Veränderungen. In der Klimaforschung geht man etwa z.B. davon aus, dass das System Erde eine Vielzahl aufeinander wirkender Rückkopplungen besitzt. An einem schwer auszumachenden Tipping Point werden menschengemachte Klimaveränderungen letztlich zu einem abrupten und irreversiblen Klimawechsel führen.
Beispiele gibt es aber auch aus vielen anderen Bereichen, etwa der Soziologie (Bevölkerungszusammensetzung), der Ökologie (Biodiversität), der Netzwerkökonomie (Überlastung von Netzen auf Grund zu vieler Benutzer), den Massenmedien (soziales Verhalten und Meinungsbeeinflussung) und eben auch in akustischen und musikalischen Kontexten (Wahrnehmung von Tempo, Harmonien, Strukturen und Einzelereignissen).

In allen Projekten ist aber grundsätzlich thematisiert: Was passiert, wenn Musik in einem Kontext erklingt, in dem sie normalerweise nicht zu hören ist? Je nach Lautstärke, Textur und Klang ergänzt sie das Vorhandene, überformt es und verdrängt gegebenenfalls sogar das bestehende Klanggeschehen.

Die vier ausgewählten Kompositionen sind tagsüber als permanente Installation mittels eines 16-Kanal-Lautsprecher-Systems zu hören, das in die Gartenarchitektur des Mirabellgartens integriert wird.

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Die Reihe SWEET SPOT versteht sich als Forum klassischer und ganz neuer Produktionen elektroakustischer Musik in Salzburg. In Lounge-Atmosphäre werden Stücke des Genres gehört und miteinander diskutiert. Begleitet wird jedes Konzert mit einer kurzen Einführung und der Möglichkeit, sich im Anschluss über das Gehörte auszutauschen.

Idee & Technik Alexander Bauer (Komponist, Organist | SEM Studio für Elektronische Musik, Universität Mozarteum Salzburg)
Achim Bornhöft (Komponist, Institut für Neue Musik, Leiter SEM Studio für Elektronische Musik| Universität Mozarteum Salzburg)
Marco Döttlinger (Komponist | Institut für Neue Musik, Universität Mozarteum Salzburg)
Martin Losert (Saxophonist, Instrumentalpädagoge, Leiter Department Musikpädagogik, Leiter PB InterMediation | Universität Mozarteum Salzburg) Eine Zusammenarbeit von InterMediation mit dem Studio für Elektronische Musik und dem Institut für Neue Musik der Universität Mozarteum Salzburg