Amooma

Mi. 19.10.2022—Mo. 31.10.2022
Ausstellung
Eintritt frei!

Ausstellung von Franziska Nössing

Der Tod ist Teil unser aller Leben und verursacht sehr oft große Trauer bei den Hinterbliebenen. Viele kommen nur schwer über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg. Manchen hilft eine Therapie, anderen der Glaube, wieder andere ertränken ihren Kummer im Alkohol oder stürzen sich in die Arbeit, um den Schmerz zu verdrängen. Dabei vergraben sie ihre Wehmut oft tief in ihrem Inneren. Oft beschäftigt uns  Unausgesprochenes, sind es nicht gestellte Fragen oder Geschichten, die man noch gerne von einer geliebten Person gehört hätte. Was nach dem Tod bleibt, ist zunächst einmal eine große Leere.

Die Künstlerin Franziska Nössing widmet sich dem Thema Tod sowohl auf einer persönlichen als auch einer Metaebene. Sie verarbeitet den Tod ihrer Großmutter und lädt Interessierte dazu ein, sich ebenfalls mit den Themen Trauer, Tod und Vergänglichkeit zu beschäftigen.

Die Küche ist ein Ort des Begegnens, der familiären Zusammenkunft. Die Betrachter:innen werden in diesen intimen Raum hereingeholt und lauschen den Gesprächen der drei Frauen in der Küche der Großmutter über das Thema Tod. Der Herd fungiert als verbindendes Element, da er symbolisch für alle Küchen und die darin stattfindenden Gespräche steht. Dabei kann man sich als Rezipient:in dem feministischen Aspekt beim Anblick des nachgebildeten Herdes kaum entziehen, der gerade in der Generation der Großmutter das Zentrum weiblicher Autorität und weiblichen Waltens definierte.

Franziska Nössing gelingt es eindrucksvoll, die wissenschaftliche Methode der „Oral History“ mit dem emotionalen Moment des „Kitchen-talks“ zu verknüpfen, um ihre Arbeit für die Betrachter:innen erfahrbar zu machen.