Studienergänzung – Künste, Geschlechter, Forschung

Studienergänzung

Studienergänzungen bieten die Möglichkeit, freiwillig – im Rahmen der und zusätzlich zu den curricularen Studien – vertiefende Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben. Die Studienergänzung Künste, Geschlechter, Forschung zielt auf eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Themen Geschlecht / Geschlechterverhältnisse an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft ab. „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ werden als Zuschreibungen verstanden, die – je nach kulturellem Kontext – einem historischen Wandel unterliegen.

Allgemeine Informationen

Ausgangspunkt zur Einrichtung einer interuniversitären Studienergänzung als Wahlpflichtmodul im Bereich Gender Studies war die Überlegung, diesbezügliche Lehrangebote des Hochschulstandortes Salzburg zu bündeln, zu intensivieren, und über das Institut für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Mozarteum Salzburg in Kooperation mit dem Schwerpunkt „Wissenschaft und Kunst“ (W&K) und gendup der Paris Lodron Universität Salzburg anzubieten.

Es galt, ein Modul im Bereich der Gender Studies zu entwerfen, das insbesondere für die neu zu modularisierenden Curricula gemäß Bolognaprozess an der Universität Mozarteum Salzburg einen Baustein im Bereich der Wahlfächer-Kategorie darstellt und der individuellen Profilbildung in Geschlechterforschung unter besonderer Berücksichtigung der Künste für Studierende dient. 

Analog zum Studienschwerpunkt „Künste und Öffentlichkeiten“ des Kooperationsschwerpunktes „Wissenschaft und Kunst“ zielt die Studienergänzung Künste, Geschlechter, Forschung insbesondere auf eine vertiefte Auseinandersetzung an und mit den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft, fokussiert dabei jedoch auf die Kategorie Geschlecht/Geschlechterverhältnisse.

Gender Studies basieren auf der zentralen Erkenntnis feministischer Forschung, dass Geschlecht und Geschlechterverhältnisse nicht naturgegeben und unveränderlich, sondern soziale Konstruktionen sind. „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ erweisen sich daher als Zuschreibungen, die – je nach kulturellem Kontext – einem historischen Wandel unterliegen. Durch die Implementierung genderspezifischer Lehre in die Curricula kommen die Universitäten der universitären Zielsetzung nach (§ 1 UG 2002), auf eine humane und geschlechtergerechte Gesellschaft hinzuwirken.

Die Studienergänzung Künste, Geschlechter, Forschung setzt sich aus einem Basismodul (mind. 12 ECTS) und einem Aufbaumodul (mind. 12 ECTS) zusammen und bietet den Erwerb einer zertifizierten Zusatzausbildung im Bereich der Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen zur Schaffung von Handlungsfähigkeit im persönlichen und beruflichen Umfeld. Das Aufbaumodul gliedert sich in die Bereiche „Praxisfeld: Künste“ (4-8 ECTS) und „Erschließung der Künste“ (4-8 ECTS).  

Bildungsziele
Ziel der Studienergänzung Künste, Geschlechter, Forschung ist die Aneignung von folgenden Kompetenzen:

  • fundierte theoretische und methodische Kenntnisse der Geschlechterforschung aus verschiedenen disziplinären Ansätzen sowie aus inter- und transdisziplinären Perspektiven unter besonderer Berücksichtigung der Künste: Neben den klassischen wissenschaftlichen Methoden des Erkenntnisgewinns gilt hier – an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft – gleichwertig das Prinzip mit Methoden der Kunst Erkenntnisse zu gewinnen und zu erproben (Artistic Research).
  • Fähigkeiten zur kritischen Analyse und Anwendung dieser Grundlagen auf künstlerischwissenschaftliche Themenfelder und anwendungsbezogene Fragestellungen.
  • Kompetenzen zur Verschriftlichung bzw. künstlerischen Präsentation und Verarbeitung von Erkenntnissen sowie zur Vermittlung von Theorien, Methoden und Analysen und ihrer Zusammenhänge (unter Berücksichtigung von Genderaspekten).
  • Befähigungen zur Gestaltung von gesellschaftlichen Organisationsformen und kulturellkünstlerischen Projekten (z.B. Vernetzungstätigkeit, Einrichtungen von Plattformen) und daraus resultierend die Erarbeitung entsprechender gendersensibler Problemlösungen.
  • Ausbildung von Fähigkeiten zur Wahrnehmung von Agenden der Gleichstellung in ihren verschiedensten Formen und Institutionen (Beispiel: Beauftragte/Beauftragter für Gleichstellung, Diversity Management, Koordination „Gender in der Lehre“). Studierende bilden und informieren sich im Rahmen ihres Studiums auch über die ihr spezifisches Studium betreffenden Genderaspekte und können so in ihrer beruflichen Praxis die Agenden der Gleichstellung in ihren verschiedensten Formen und Institutionen wahrnehmen.
  • Kenntnisse über Phänomene, Diskurse und (kontroversielle) Debatten in der Kunstvermittlung sowie im Spannungsverhältnis zwischen Kunstproduktion und Kunstrezeption (unter Berücksichtigung von Genderaspekten).

Basismodul (mind. 12 ECTS)
Zentrales Anliegen der Lehrveranstaltungen im Basismodul ist die Vermittlung von Grundlagen der Gender Studies – wie Grundbegriffe, Theorien und Methoden der Geschlechterforschung unter besonderer Berücksichtigung der Künste – als notwendige Voraussetzung für eine weitere Auseinandersetzung mit der Genderthematik in den unterschiedlichen Disziplinen. Das Basismodul besteht aus mindestens 3 Lehrveranstaltungen mit einem Gesamtumfang von mindestens 12 ECTS-Anrechnungspunkten. Aus dem Pflichtbereich sind folgende zwei Lehrveranstaltungen zu absolvieren (4 ECTS):

  • PS Einführung in die Gender Studies
  • VO KÜNSTE I GESCHLECHTER I FORSCHUNG  
  • Frei wählbar: Darüber hinaus sind empfohlene Lehrveranstaltungen (8 ECTS) aus dem Angebot der Universität Mozarteum Salzburg, dem Kooperationsschwerpunkt „Wissenschaft und Kunst“ und gendup der Paris Lodron Universität Salzburg zu wählen.

Aufbaumodul (mind. 12 ECTS)
In diesem erweiterten Lehrangebot – das sich in die Bereiche „Praxisfeld: Künste“ sowie „Erschließung der Künste“ differenziert – wird auf spezifische Fragestellungen der Geschlechterforschung unter besonderer Berücksichtigung der Künste in den einzelnen Disziplinen eingegangen und so aufbauendes Gender-Wissen insbesondere im Kontext zeitgenössischer Kunst vermittelt. Hier soll verstärkt Praxisorientierung mit theoretischer Reflexion verbunden werden, um künstlerisch-kulturelle Projekte im Bereich der Geschlechterforschung zu initiieren und umzusetzen. Die Lehrveranstaltungen des Aufbaumoduls können nach Rücksprache mit der Leitung der Studienergänzung auch vor Abschluss des Basismoduls absolviert werden.  Die Lehrveranstaltungen sind frei wählbar einerseits aus „Praxisfeld: Künste“ (4-8 ECTS), davon 2 Lehrveranstaltungen mit prüfungsimmanentem Charakter, und aus „Erschließung der Künste“ (4-8 ECTS), davon 2 Lehrveranstaltungen mit prüfungsimmanentem Charakter.

Die Studienergänzung richtet sich an Studierende der Universität Mozarteum Salzburg (an beiden Studienstandorten, Salzburg und Innsbruck) und der Paris Lodron Universität Salzburg. 

Die Anrechnung von Lehrveranstaltungen der Studienergänzung ist im Rahmen der Freien Wahlfächer möglich. Beim Besuch von einzelnen Lehrveranstaltungen können die Lehrveranstaltungszeugnisse im Rahmen der Freien Wahlfächer verwendet werden.

Da Studienergänzungen auch außerhalb der Freien Wahlfächer absolviert werden können, haben die Studierenden die Möglichkeit, sich ein Zertifikat für das Basismodul (12 ECTS) sowie die Studienergänzung (24 ECTS) nach positiver Absolvierung ausstellen zu lassen. 

Die Prüfungszeugnisse der Lehrveranstaltungen sind in vorgegebener digitaler Form im Sekretariat des Instituts für Gleichstellung und Gender Studies vorzulegen, welches die ECTS-Leistung und die korrekte Zuordnung der absolvierten Lehrveranstaltungen überprüft. Die Zertifikate werden anschließend im Auftrag der Vizerektorin/des Vizerektors für Lehre vom Studien- und Prüfungsmanagement der Universität Mozarteum Salzburg ausgestellt.

Die Studienergänzung Künste, Geschlechter, Forschung ist am Institut für Gleichstellung und Gender Studies an der Universität Mozarteum  organisatorisch und koordinativ angesiedelt und verankert. Durchgeführt wird die Studienergänzung interuniversitär, in Kooperation der Universität Mozarteum Salzburg mit der Paris Lodron Universität Salzburg. Analog zur Paris Lodron Universität Salzburg (gendup) sollen Studierende der Universität Mozarteum Salzburg / Standort Innsbruck auch vom einschlägigen Lehrangebot der Universität Innsbruck profitieren können. Das Lehrangebot wird aus den entsprechenden Lehrveranstaltungen des interuniversitären Kooperationsschwerpunktes „Wissenschaft und Kunst“ (W&K), des gendup (Paris Lodron Universität Salzburg) sowie weiteren Fachbereichen und Departments der Universität Mozarteum Salzburg zusammengestellt und – je nach Bedarf – mit dem einschlägigen Lehrangebot der Universität Innsbruck ergänzt.  

Welche Lehrveranstaltungen finden im Rahmen der Studienergänzungen statt?
Die aktuellen Lehrangebote werden semesterweise angekündigt.

Wie funktioniert die Anmeldung zu einzelnen Lehrveranstaltungen?
Die Anmeldung erfolgt über MOZonline. Sofern im Rahmen einer Studienergänzung externe universitäre Lehrveranstaltungen belegt werden, muss die Anmeldung auch bei der veranstaltenden Universität (z.B. Paris Lodron Universität Salzburg) erfolgen.

Wie werden die Studienergänzungen ausgewiesen bzw. zertifiziert?
Erworbene Zeugnisse der Studienergänzungen können zweifach verwendet werden:

  • Im Falle ausreichend vieler Zeugnisse für das Basis- bzw. Aufbaumodul (je 12 ECTS-AP) der jeweiligen Studienergänzungen bzw. für den Studienschwerpunkt.
  • Im Rahmen der Freien Wahlfächer (sofern es sich nicht um Pflichtfächer des eigenen Studiums handelt).

Wie erfolgt die Ausstellung des Zertifikates?
Zertifikate der Studienergänzungen an der Universität Mozarteum Salzburg:
Nach Absolvierung der erforderlichen 12 ECTS-AP für das Basismodul bzw. Aufbaumodul müssen die Lehrveranstaltungen in die LV-Liste eingetragen und samt Einzelzeugnissen im PDF-Format per E-Mail an die jeweilige Leitung der Studienergänzung zur Überprüfung gesendet werden. Die Leitung der Studienergänzung hat die Unterlagen nach der Überprüfung für die Ausstellung des Zertifikats an das Studien- und Prüfungsmanagement weiterzuleiten. Das Zertifikat ist nach der Ausstellung im Servicepoint der Universität Mozarteum Salzburg, Mirabellplatz 1 abzuholen.

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