Maxim Vengerov | © Davide Cerati
Lehrende*r

Univ.-Prof.

Maxim Vengerov

Univ.-Prof. für ViolineDepartment Streich- & Zupfinstrumente

Der Grammy-Preisträger Maxim Vengerov gilt als einer der besten Geiger der Welt. Er genießt auch internationale Anerkennung als Dirigent und ist einer der gefragtesten Solisten. Geboren 1974, begann er seine Karriere als Soloviolinist im Alter von fünf Jahren, gewann die internationalen Wettbewerbe Wieniawski und Carl Flesch im Alter von zehn bzw. fünfzehn Jahren, studierte bei Galina Tourchaninova und Zakhar Bron und machte seine erste Aufnahme im Alter von zehn Jahren. Er arbeitete mit hochkarätigen Labels wie Melodia, Teldec und EMI zusammen und wurde u. a. als Grammy- und Grammophon-Künstler des Jahres ausgezeichnet.

Vengerov ließ sich von vielen verschiedenen Musikstilen inspirieren, darunter Barock, Jazz und Rock, und trat 2007 in die Fußstapfen seiner Mentoren, des verstorbenen Mstislav Rostropovich und Daniel Barenboim, indem er sich dem Dirigieren zuwandte. Seither dirigierte er bedeutende Orchester auf der ganzen Welt – darunter die Symphonieorchester von Montreal und Toronto – und wurde 2010 zum ersten Chefdirigenten des Gstaad Festival Orchestra ernannt. Er setzte sein Studium bei Juri Simonow, einem Vertreter der russisch-deutschen Dirigentenschule, fort und schloss im Juni 2014 sein Dirigierstudium am Moskauer Institut für Ippolitow-Iwanow mit Auszeichnung ab. Zudem nahm er an einem zweijähriges Opern-Dirigierprogramm teil. Als Solist und/oder Dirigent trat er u. a. mit dem New York Philharmonic Orchestra, dem Berliner Philharmonie Orchester, dem London Symphony Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Mariinsky Theatre Orchestra, dem Chicago Orchestra, dem Montreal Orchestra und dem Toronto Symphony Orchestra auf.

2014/15 eröffnete er neben Maestro Long Yu und dem Pianisten Lang Lang die Konzertsaison des Shanghai Symphony Orchestra, des Orchesters de Paris und der neuesten Symphony Hall in Shanghai. Zudem trat er mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France und Myung-Whun Chung auf. 2015/16 absolvierte er fünf Konzerttourneen, die ihn nach Australien, Kanada, Asien, Europa und Südamerika führten. In der Saison 2016/17 kehrte er nach Australien zurück, um die Saison des Sydney Symphony Orchestra zu eröffnen und dirigierte das Saisonfinale des Queensland Symphony Orchestra, mit dem er in diesem Jahr Artist in Residence war. Weitere Gastdirigenten waren das RTE Orchestra Dublin, die Munich Philharmonic und die Melbourne Symphony Orchestras. 2017/18 kehrte er mit dem Montreal Symphony Orchestra in die Carnegie Hall zurück. Beim Beijing Music Festival spielte er eine Uraufführung des Komponisten Qigang Chen. 2018/19 trat er zusammen mit dem Orchester Filarmonica della Scala und Maestro Chailly auf, mit den Monte-Carlo-Philharmonikern und der Philharmonie in Paris und spielte zahlreiche Konzerte in den USA, China und Europa.

Eine seiner größten Leidenschaften ist das Unterrichten und Fördern junger Talente. Vengerov hatte daher verschiedene Lehrpositionen auf der ganzen Welt inne und ist derzeit Professor an der Universität Mozarteum Salzburg. Seit September 2016 ist er außerdem Polonsky-Gastprofessor für Violine am Royal College of Music in London – dem führenden Konservatorium Großbritanniens. Entsprechend seiner Überzeugung, dass Wettbewerbe eine Plattform für die internationale Karriere junger Künstler darstellen, war er in zahlreichen Jurys vertreten, wie beispielsweise beim Donatella Flick-Dirigentenwettbewerb, beim Menuhin-Violinwettbewerb und im Mai 2013 beim Finale des Internationalen Violinwettbewerbs in Montreal. Aufgrund seines Erfolgs als Vorsitzender des renommierten Wieniawski-Violinwettbewerbs im Jahr 2011, bei dem über 200 Musiker in neun Hauptstädten der Welt teilnahmen, wurde Vengerov 2016 abermals in den Juryorsitz gewählt.

1997 wurde er als erster klassischer Musiker von UNICEF zum International Goodwill Ambassador ernannt, was es ihm ermöglicht, Kinder weltweit durch Musik zu inspirieren. In dieser Rolle hat er für benachteiligte Kinder und Gemeinden in Uganda, Thailand, auf dem Balkan und in der Türkei gearbeitet und dabei geholfen, Mittel für UNICEF zu lukrieren. Zudem ist er Schirmherr des MIAGI-Projekts in Südafrika, das Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft durch Musik verbindet. Maxim Vengerov wurde in einer Reihe von Dokumentarfilmen vorgestellt, darunter Playing by Heart, einer Produktion von Channel Four Television, welche 1999 bei den Fernsehfestspielen in Cannes gezeigt wurde, sowie Living the Dream, für den er 2008 den Grammophon Award für den besten Dokumentarfilm erhielt.

Vengerov erhielt zahlreiche Stipendien und Ehrungen von der Royal Academy of Music, den Verdienstorden von Rumänien und dem deutschen Saarland sowie 2012 ein Honorary Visiting Fellowship vom Trinity College Oxford. Weiters erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grammy Award für die beste Instrumentalsolistenleistung mit Orchester (2003), zwei Grammophonpreise (1994, 1995), einen Classical Brit Award (2004), fünf Edison Classical Music Awards (1995, 1996, 1998, 2003, 2004), zwei ECHOs (1997, 2003) und den Kristallpreis des Weltwirtschaftsforums (2007) zur Auszeichnung von Künstlern, die ihre Kunst zur Verbesserung des Zustands der Welt eingesetzt haben. Vengerov spielt den Ex-Kreutzer Stradivari (1727).