Im Dreiklang

21.10.2025
Medieninformation
Claudio Martínez Mehner, Christian Thielemann, Lisa Batiashvili | © Matthias Creutziger, Chris Singer

Nach einer erfolgreichen Masterclass und einem ausverkauften Gastdirigat der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg im März 2025 folgt Christian Thielemann dem Ruf an die Universität Mozarteum und wird seine Lehrtätigkeit als Univ.-Prof. für Orchesterdirigieren im Oktober 2026 aufnehmen. Auch die Geigerin Lisa Batiashvili und der Pianist Claudio Martínez Mehner starten im Studienjahr 2026/27.

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„Die Universität Mozarteum Salzburg genießt weltweit ein herausragendes Renommee und steht für Qualität, Traditionsbewusstsein, Innovation und künstlerische Strahlkraft. Eben dies verkörpern die großartigen Künstlerpersönlichkeiten Christian Thielemann, Lisa Batiashvili und Claudio Martínez Mehner, die ab Herbst 2026 als neue Universitätsprofessor*innen an der Universität Mozarteum Salzburg hochtalentierte und -motivierte Studierende auf ihrem Weg zur Professionalität begleiten, aber auch die Weiterentwicklung der Institution maßgeblich mitgestalten werden“, so Rektorin Prof.in Elisabeth Gutjahr.

„Die Universität Mozarteum Salzburg freut sich außerordentlich, mit Christian Thielemann, Lisa Batiashvili und Claudio Martínez Mehner drei international herausragende Künstlerpersönlichkeiten für neue Professuren gewonnen zu haben. Mit ihrem Amtsantritt im Oktober 2026 setzt das Mozarteum ein starkes Zeichen für höchste musikalische Exzellenz, künstlerische Vielfalt und internationale Vernetzung – und stärkt damit seine Position als eine der führenden Kunstuniversitäten weltweit“, freut sich Univ.-Prof. Hannfried Lucke, Vizerektor für Kunst an der Universität Mozarteum.


Christian Thielemann – Professur für Dirigieren

„Ich freue mich sehr darauf, meine jahrzehntelange Erfahrung nun als Univ.-Prof. für Orchesterdirigieren am Mozarteum an die nächste Generation junger Dirigenten weitergeben zu dürfen. Besonders glücklich bin ich darüber, diese verantwortungsvolle Aufgabe zusammen mit meinem langjährigen musikalischen Assistenten Jobst Schneiderat und Dr. Martin Fuchsberger, Dozent für Blasorchesterleitung am Mozarteum, teilen zu dürfen. Wir werden ein vielfältiges und anspruchsvolles Curriculum entwickeln, das die Studenten bestmöglich auf ihr künftiges Berufsleben vorbereiten soll.“

Christian Thielemann


Der 1959 in Berlin geborene Christian Thielemann gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit. Seit der Saison 2024/25 ist er Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden. Von 2012 bis 2024 stand er als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden am Pult eines der traditionsreichsten Orchester Europas.

Über Stationen an der Deutschen Oper Berlin, in Gelsenkirchen, Karlsruhe, Hannover und Düsseldorf kam er 1988 als Generalmusikdirektor nach Nürnberg. 1997 kehrte der gebürtige Berliner als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin in seine Heimatstadt zurück, bevor er von 2004 bis 2011 die gleiche Position bei den Münchner Philharmonikern innehatte.

Neben seiner Dresdner Chefposition wirkte Thielemann von 2013 bis 2022 als Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg sowie als musikalischer Berater und Musikdirektor der Bayreuther Festspiele. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, deren Neujahrskonzert er 2019 und 2024 dirigierte. Zahlreiche Einladungen führen ihn regelmäßig zu den bedeutendsten Orchestern und Opernhäusern der Welt.

Christian Thielemann ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London, Honorarprofessor der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden sowie Ehrendoktor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Katholischen Universität Leuven in Belgien. 2003 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Für sein künstlerisches Wirken erhielt Thielemann zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2015 den Richard-Wagner-Preis der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig, 2016 den Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper, 2022 das Ehrenzeichen des Landes Salzburg und die Wappenmedaille in Gold der Stadt Salzburg, 2023 die Ehrenmitgliedschaft und den Ehrenring der Wiener Staatsoper, 2024 die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Philharmoniker sowie die Ernennung zum Ehrendirigenten der Staatskapelle Dresden. Der Freistaat Sachsen verlieh ihm außerdem die Sächsische Verfassungsmedaille.

Thielemann ist Schirmherr der Richard-Wagner-Stätten Graupa. Seine umfangreiche Diskographie wurde vielfach preisgekrönt und dokumentiert eindrucksvoll die Spannweite seines musikalischen Schaffens.


Lisa Batiashvili – Professur für Violine

„Es erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit, die Professur am Mozarteum Salzburg ab Oktober 2026 anzutreten – einem Ort, der nicht nur für musikalische Exzellenz steht, sondern auch für eine tiefe kulturelle Tradition, die mich seit jeher inspiriert. Nach über 25 Jahren auf der Bühne spüre ich nun den Wunsch, etwas zurückzugeben – mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Liebe zur Musik. Es ist bewegend, dieser jungen, so neugierigen und lebendigen Generation zu begegnen, die mit offenem Herzen und frischem Geist ihren eigenen Weg sucht. Ich freue mich darauf, sie zu begleiten, zu fordern, zu ermutigen – und dabei selbst immer wieder neu zu lernen.”

Lisa Batiashvili


Die georgisch-stämmige deutsche Violinistin Lisa Batiashvili wird vom Publikum wie von Kolleginnen für ihre außergewöhnliche Virtuosität und musikalische Tiefe gleichermaßen geschätzt. Die vielfach ausgezeichnete Musikerin hat über die Jahre enge und beständige künstlerische Beziehungen zu den bedeutendsten Orchestern, Dirigenten und Solistinnen der Welt aufgebaut.

2021 erfüllte sie sich einen langgehegten Traum mit der Gründung der Lisa Batiashvili Foundation, die sich der Förderung junger, hochtalentierter georgischer Musiker*innen widmet.

Zum Saisonauftakt 2025/26 ist Batiashvili mit den Münchner Philharmonikern unter Lahav Shani auf Tournee. Es folgen Engagements mit Yannick Nézet-Séguin in Montreal und Philadelphia sowie 2026 eine Tournee mit dem Oslo Philharmonic Orchestra unter Klaus Mäkelä. Weitere Höhepunkte umfassen Projekte mit der Filarmonica della Scala, der Kammerakademie Potsdam, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, der Swedish Radio Symphony, dem Philharmonia Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra – sowie ihr Herzensprojekt City Lights mit dem Luzerner Sinfonieorchester.

Kammermusikalisch wird sie auf umfangreichen Tourneen im Klaviertrio mit Jean-Yves Thibaudet und Gautier Capuçon sowie im Duo mit Giorgi Gigashvili zu erleben sein.

Bei Deutsche Grammophon veröffentlichte Lisa Batiashvili zuletzt gemeinsam mit Yannick Nézet-Séguin und dem Philadelphia Orchestra das Album Secret Love Letters (2022). Ihr Projekt City Lights ist eine musikalische Reise durch elf Städte, die in ihrem Leben besondere persönliche oder künstlerische Bedeutung haben – mit Musik von Bach bis Morricone, von Dvořák bis Charlie Chaplin. Eine zwölfte Stadt kam 2022 mit ihrer Single Desafinado, einer Hommage an Rio de Janeiro, hinzu. Beim international renommierten Concert de Paris am französischen Nationalfeiertag 2020 spielte sie den Titeltrack City Memories, der weltweit ausgestrahlt wurde.

Ihre beeindruckende Diskographie umfasst zudem Visions of Prokofiev mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Nézet-Séguin (ausgezeichnet mit dem Opus Klassik 2018), Einspielungen der Violinkonzerte von Tschaikowsky und Sibelius mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim, von Brahms mit der Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann, sowie von Schostakowitschs 1. Violinkonzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Esa-Pekka Salonen.

Auf DVD erschienen ihre Konzerte mit den Berliner Philharmonikern unter Nézet-Séguin sowie Bartóks Violinkonzert Nr. 1 und Brahms Doppelkonzert (mit Gautier Capuçon und der Staatskapelle Dresden unter Thielemann).

Batiashvili wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem MIDEM Classical Award, Choc de l’année, dem Accademia Musicale Chigiana International Prize, dem Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals und dem Beethoven-Ring Bonn. 2015 wurde sie von Musical America zur Instrumentalistin des Jahres gewählt, 2017 als Gramophone Artist of the Year nominiert und 2018 mit der Ehrendoktorwürde der Sibelius-Akademie in Helsinki ausgezeichnet.

Von 2019 bis 2022 war sie Künstlerische Leiterin der Audi Sommerkonzerte Ingolstadt. 2025 erhielt sie den Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg für ihr Engagement gegen Krieg und Antisemitismus sowie für den europäischen Gedanken, ebenso wie die Auszeichnung „Pro Meritis Scientiae et Litterarum“ des Bayerischen Staatsministeriums.

Lisa Batiashvili lebt in Berlin und spielt eine Joseph Guarneri „del Gesù“ Violine aus dem Jahr 1739 – eine großzügige Leihgabe eines privaten Sammlers in Deutschland.


Claudio Martínez Mehner – Professur für Klavier

„Als neuer Univ.-Prof. für Klavier ist es mein Ziel, eine breit gefächerte und vielfältige Klavierklasse aufzubauen. Ich möchte ein Umfeld schaffen, in dem musikalische Neugier, stilistische Vielseitigkeit und persönliche Ausdruckskraft gleichermaßen gefördert werden. […] Ziel ist die Ausbildung von Musiker*innenpersönlichkeiten, die mit wachem Ohr, freiem Geist und fundiertem Wissen Musik lebendig gestalten und weitergeben können.“

Claudio Martínez Mehner


Claudio Martínez Mehner gehört zu den gefragtesten Dozenten und renommiertesten Pädagogen für Klavier weltweit. Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa, Asien und den USA – aktuell hat Claudio Martínez Mehner Professuren für Klavier an der Hochschule für Musik in Basel und an der Hochschule für Musik und Tanz Köln inne.

Die Liste der Preisträger*innen, die ihn als Lehrer feiern, ist beeindruckend. Seine internationalen Engagements, das breite Repertoire und die Lehrtätigkeiten in herausragenden Institutionen machen ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten im klassischen Klavierspiel.

1970 in Bremen geboren, begann Mehner bereits in jungen Jahren sein Studium am Königlichen Konservatorium in Madrid bei Amparo Fuster, Pedro Lerma und Joaquín Soriano. Er setzte seine Ausbildung am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau sowie an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid bei Prof. Dmitri Bashkirov fort. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik Freiburg bei Vitalij Margulis, an der Fondazione per il Pianoforte in Como (Italien) und am Peabody Conservatory in Baltimore (USA) bei Leon Fleisher. Darüber hinaus erhielt er über mehrere Jahre hinweg Unterricht bei Prof. Ferenc Rados. 

Claudio Martínez Mehner etablierte sich bereits früh im internationalen Wettbewerbsgeschehen: Er war 1990 Finalist beim Internationalen Klavierwettbewerb „Paloma O’Shea“ in Santander, und in den folgenden Jahren gewann er erste Preise bei den internationalen Wettbewerben „Pilar Bayona“ (Zaragoza), „Fondation Chimay“ (Belgien) und „Dino Ciani“ (Mailand).

Als Solist trat er in ganz Europa, den USA, Kanada, Russland, Mittelamerika, Japan und Korea auf, unter anderem mit den Münchner Philharmonikern, der Moskauer Philharmonie, der Filarmonica del Teatro alla Scala, dem Scottish Chamber Orchestra, der Prager Philharmonie, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Norddeutschen Rundfunk, der Philharmonia Hungarica sowie mit zahlreichen spanischen Orchestern.

Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa, Asien und den USA.


Dreiklang für die Zukunft

Mit der Berufung von Christian Thielemann, Lisa Batiashvili und Claudio Martínez Mehner setzt die Universität Mozarteum Salzburg ein starkes Signal für die Zukunft: drei Künstler*innen, die in ihrer jeweiligen Disziplin für höchste musikalische Qualität, pädagogische Leidenschaft und internationale Ausstrahlung stehen.

Die drei neuen Professor*innen werden ihre Tätigkeit mit Beginn des Wintersemesters 2026/27 aufnehmen.