Rosamund Gilmore  | © Elsa Okazaki
Lehrende*r

Rosamund Gilmore

Lektorin für Musikdramatische Darstellung (szenisch)Department Oper & Musiktheater

Rosamund Gilmore, 1955 in Esher nahe London geboren, begann schon früh mit ihrer Ausbildung als Tänzerin, zunächst an der Elmhurst Ballet School in London und ab 1972 an der John Cranko Schule in Stuttgart. Erste Engagements führten sie nach Augsburg, Kassel und Bonn. 1979 gründete sie gemeinsam mit dem Komponisten Franz Hummel die Laokoon Dance Group, mit der sie als Choreographin 14 Tanztheaterwerke schuf, und die sich als eine der erfolgreichsten Tanztheater-Gruppen der 1980er-Jahre etablierte.

Für ihre Choreographien, u.a. Egmont-Trilogie, H-Moll-Messe und Blaubart (für das ZDF verfilmt), wurde Roasmund Gilmore mit dem Kulturpreis der Stadt Mannheim (1987) und dem Bayerischen Kulturpreis (1989) ausgezeichnet. 1987 übernahm sie mit der Uraufführung von Franz Hummels Luzifer am Theater Ulm ihre erste Opernregie, der rasch weitere folgten, so dass sich Rosamund Gilmore mit Beginn der 90er-Jahre das Inszenieren von Werken des Musiktheaters in den Fokus ihres Schaffens stellte. Neben Franz Hummels Gesualdo, Styx sowie Der Richter und sein Henker brachte sie u.a. Opern von Günther Bialas (Aus der Matratzengruft), Johannes Kalitzke (Molière oder Die Henker der Komödianten) Sidney Corbett (Noach und Keine Stille außer der des Winde) sowie Georgio Battistelli (El otoño del patriarca) zur Uraufführung.

Parallel dazu erarbeitete sie sich große Opern-Repertoire aller Musikepochen: Von Monteverdi ( L’Orfeo, L’incoronazione di Poppea), Paisiello (Sokrates) und Vivaldi (Orlando), über Händel (Rodelinda, Messiah) und Mozart (Don Giovanni, Die Zauberflöte) bis hin zu Bizet (Carmen), Gounod (Roméo et Juliette), Tschaikowsky (Eugen Onegin), Puccini (Madama Butterfly, La Bohème, Turandot), Verdi (Il trovatore, Un ballo in maschera) und Wagner (Der fliegende Holländer, Tannhäuser, Tristan und Isolde, Parsifal, Der Ring des Nibelungen). Den größten Raum beanspruchen schließlich die Werke des 20. Jahrhunderts: Chronologisch angeführt von Bartók (Der wunderbare Mandarin, Herzog Blaubarts Burg), Berg (Wozzeck), Prokofjew (Die Liebe zu den drei Orangen), Janácek (Das schlaue Füchslein) und Richard Strauss (Daphne, Ariadne auf Naxos, Der Rosenkavalier) über Viktor Ullmann (Der König von Atlantis), Bohuslav Martinů (The Greek Passion), Leonard Bernstein (West Side Story), Bruno Maderna (Satyricon), Peter Maxwell Davies (Missa super l’homme armé) Mauricio Kagel (Aus Deutschland) Luciano Berio ( Un re in ascolto), Antonio Bibalo (Gespenster), James MacMillan (Búsqueda) bis hin zu Alexander Goehr (Sonata about Jerusalem), Peter Eötvös (Tri sestri), Adriana Hölsky (Bremer Freiheit), Beat Furrer (Die Blinden), Detlev Glanert (Der Spiegel des großen Kaisers, Nijinskis Tagebuch) und Guo Wenjing (Wolf Club Village).

Zu den zahlreichen Opernhäusern, an die Rosamund Gilmore engagiert wurde und wird gehören die Staatstheater von Kassel, Darmstadt, Braunschweig und Wiesbaden, das Staatstheater am Gärtnerplatz München, die Oper Kiel, das Theater Bremen, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, die Oper Frankfurt sowie die Oper Leipzig. Zweimal wurde die Regiesseurin für den Deutschen Theaterpreis Faust nominiert: 2007 für die Uraufführung Keine Stille außer der des Windes von Sidney Corbett sowie 2009 für die Uraufführung von Franz Hummels Oper Der Richter und sein Henker.

Seit Oktober 2021 ist sie Lehrende für Musikdramatische Darstellung an der Universität Mozarteum Salzburg.