Agnes Scherer | © André Simonow
Lehrende*r

Univ.-Prof.in

Agnes Scherer

MA

Agnes Scherer ist bildende Künstlerin und Universitätsprofessorin für Malerei an der Universität Mozarteum Salzburg. Mit ihren elaborierten Operetten und narrativen Installationen schafft sie komplexe Situationen, in welchen Bildwerke sich einer unmittelbaren Verobjektivierung und Kommodifizierung entziehen und stattdessen durch ihr Zusammenspiel leibliche Präsenz und ein aktives geistiges Zusammenfügen des ästhetischen Erlebnisses sowie der darin enthaltenen Aussageebenen einfordern. Sie engagiert sich außerdem als Kuratorin und Autorin kunstwissenschaftlicher Texte.

Agnes Scherer, *1985, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Europäische Ethnologie an den Universitäten Tübingen und Wien, sowie Freie Kunst und Kunstsoziologie an der Kunstakademie Düsseldorf. In Ergänzung zu ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitete sie in den Jahren 2018-2020 als Dramaturgin mit Sasha Waltz und war von 2019-2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin von Isabelle Graw an der Hochschule für Bildende Künste / Städelschule Frankfurt. 2021 wurde Scherer auf die Professur für Malerei an der Universität Mozarteum Salzburg berufen. In ihrer Kunstpraxis entwickelt sie eigenständige Ausstellungsformate, indem sie Gemälde und bemalte Skulptur holistischen Rahmensituationen einschreibt und so den Schwerpunkt weniger aufs einzelne Kunstwerk, sondern eine theatrale Querbezüglichkeit zwischen den Objekten setzt. Inhaltlich kommt Scherers künstlerisches Schaffen immer wieder auf die Hinterfragung von Machtverhältnissen und den ihnen zugrundeliegenden Psychodynamiken zurück. Ausgehend von anthropologischen, kunst- und kulturhistorischen Recherchen greift Scherer häufig künstlerische Strategien auf, die in ihren ursprünglichen historischen Kontexten der Konsolidierung von Macht dienten, um sie mit kritischer Kaprice neu zu verwenden.

Agnes Scherers Ausstellungstätigkeit in den letzten Jahren umfasst u. a. Solopräsentationen im Kunstverein Düsseldorf (2021), Cabaret Voltaire, Zürich (2020); Langer Donnerstag, Museum Ludwig, Köln (2017);

2019: Berlin Art Prize

2016: Young Artist Prize der Kunststiftung NRW

2015: Nigel Greenwood Art Prize und Residency

Werke Agnes Scherers befinden sich in öffentlichen Sammlungen, u. a. des KOLUMBA Museums, Köln; des Kunsthauses NRW Kornelimünster, Aachen und des Moderna Museet, Stockholm.

2022:

*Noch ohne Titel*, kuratiert gemeinsam mit der Pariser Galerie Sans Titre im Projektraum Pina, Wien.

2020:

  • Von vielköpfigen Monstern und gestaltloser Gewalt, Claudia Barth, curated by Agnes Scherer, Projektraum sonnundsolche, Düsseldorf
  • In the tame beast’s eye: a grotto, curated by Agnes Scherer,  (Brunhilde Groult; Tom Hardwick-Allan, Paul DD Smith), Galerie Zarinbal Khoshbakht, Köln

2022

Jan Verwoert: "Fabel vom abgeschöpften Leben - Jan Verwoert über Agnes Scherer im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf", Texte zur Kunst, Heft 125 (März 2022), 213-216.

 

2021

“Wie die Künstler des Barock interessiert Scherer weniger die Improvisation, sondern “das ganz Elaborierte”, Elke Buhr, Monopol, Mai 2021, 76-78.

 

2020

Steven Warwick: “School’s out forever: On Agnes Scherer’s Operetta ‘The Teacher’”, Texte zur Kunst, Heft 120 (Dezember 2020), 92-94.

Lena von Tijen: “I’m interested in all forms of object theatre as a way to lend artifacts agency”, Metropolis M, 6 November 2020, online.

Sif Lindblad: “IN REAL LIFE THERE IS NO REWARD – Review of ‘Coeurs Simples’, a solo show by Agnes Scherer’”, 26 October 2020, on Arts of the Working Class, online.

Philippe Dagen: “Sélection galerie: Agnes Scherer à la galerie Sans Titre (2016)”, Le Monde, 2 October 2020.

 

2019

Donna Schons: “Gewinner des sechsten Berlin Art Prize stehen fest”, 16 September 2019, Monopol Online.

“Agnes Scherer: ORLANDO TUSSAUD” by Steven Warwick, Critic’s Picks, Artforum, Online.

“Puppet Politics: Artist Agnes Scherer’s Pastiche of Pantomime Power” by Stanton Taylor, 22 May 2019, on Frieze, Online.