Grenzklang
Grenzklang markiert ein praxisnahes Ausbildungsangebot angehender Musikpädagog*innen. Dieses im Projekt anvisierte gemeinsame interkulturelle Lernen führt idealerweise zu einer Haltung aller Beteiligten, welche Basis für sozialen Fortschritt und ein Lehren und Lernen in Diversität, Gleichheit und Demokratie ermöglicht.
Projektleitung:
Heike Henning (Department für Musikpädagogik, Standort Innsbruck)
Mitarbeit
Andrea Kapeller, Sara Dallinger
Fördergeber
Stiftung Horizon
Kooperation mit
Iranischer Kulturverein Tirol
Laufzeit
21.1.2021 - 31.12.2025
Grenzklang markiert ein praxisnahes Ausbildungsangebot angehender Musikpädagog*innen.
Das im Projekt anvisierte gemeinsame interkulturelle Lernen führt idealerweise zu einer Haltung aller Beteiligten, welche Basis für sozialen Fortschritt und ein Lehren und Lernen in Diversität, Gleichheit und Demokratie ermöglicht. Es fungiert somit als Modell für weitere (musik-)pädagogische und interkulturelle Angebote. Dabei ist Synergie ein wesentliches Merkmal und Grenzklang trägt zur Stärkung der kulturellen Identität aller Beteiligten bei.
Der Chor richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die Familien der Kinder (teilweise mit Fluchterfahrung) sind Mitglieder des Iranischen Kulturvereins Tirol, dessen Ziel u.a. in der Bewahrung und Weitergabe des persischen Kulturguts an die Nachfolgegeneration besteht. Zudem ist die Gründung eines Frauenchores geplant. Durch die Chorarbeit soll Frauen aus dem persischen Raum, die häufig patriarchalen Strukturen unterworfen sind/waren, ein musikalisches Bildungsangebot ermöglicht werden. Ziel ist die Stärkung ihrer Persönlichkeit und Eigenständigkeit, ebenso ein passendes musikalisches Bildungsangebot anzubieten und sie somit aktiv im gesellschaftlichen Leben – im Sinne der Freiheit und Gleichheit aller Menschen – zu integrieren.
Starten wird das Projekt mit einem Chor für Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren mit persischem Hintergrund. Der Chor Ava (Stimme auf persisch) ist ein Projekt des Iranischen Kulturvereins und wurde unter der Leitung von Frau Anita Mohammadi, einer Lehrerin für Farsi, gegründet. Der Chor besteht aus Mitgliedern des Iranischen Kulturvereins Tirol, dessen Ziel u.a. in der Bewahrung und Weitergabe des persischen Kulturguts an die Nachfolgegeneration besteht und wurde im Januar für das Projekt von Heike Henning übernommen (Mitarbeit: Johanna Röck).
Die Kinder tauchen in die verschiedenen Kulturen ein und erleben sie als gleichwertig und ergänzend. Dies soll auch in (Online-)Konzerten des Chores hör-, sicht- und erlebbar werden. Mittels mehrsprachiger öffentlicher Auftritte, in denen u.a. unterschiedliche Kulturräume vorgestellt werden, wird die Öffentlichkeit auf dieses Projekt aufmerksam gemacht. Weiters kann es dazu anspornen, auch in anderen Regionen interkulturelle Chöre zu entwickeln, um möglichst viele Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene aus unterschiedlichsten Kulturkreisen in entsprechenden Musikangebote zu inkludieren. Langfristig ist es also ein Ziel den Chor interkulturell zu gestalten und neue Kinder aus unterschiedlichen Kulturkreisen dazuzugewinnen.
Die ersten Proben des Kinderchores haben Mitte Januar begonnen und mussten wegen der aktuellen Umstände online abgehalten werden. Aufgrund des stark divergierenden Alters der Kinder und Jugendlichen wurde der Chor in zwei Gruppen geteilt, sodass altersadäquates Liedgut erarbeitet und somit eine bestmögliche Chorpraxis gewährleistet werden kann.
Zusätzlich zum Kinderchor ist die Gründung eines Frauenchors geplant. Durch die Chorarbeit soll Frauen aus dem persischen Raum, die häufig patriarchalen Strukturen unterworfen sind/waren, ein musikalisches Bildungsangebot ermöglicht werden. Ziel ist es, ihre Persönlichkeit zu stärken, sie zu mehr Eigenständigkeit zu motivieren, ihnen ein passendes musikalisches Bildungsangebot anzubieten und sie somit aktiv im gesellschaftlichen Leben – im Sinne der Freiheit und Gleichheit aller Menschen – zu integrieren.
Zum anderen markiert Grenzklang ein praxisnahes Ausbildungsangebot angehender Musikpädagog*innen. Da das Projekt durch das Mozarteum Salzburg (Department Für Musikpädagogik Innsbruck) an die Ausbildung zukünftiger Musikpädagog(*inn)en gekoppelt ist, fungiert es somit als Modell für weitere interkulturelle Angebote. Studierende können durch Mitwirkung am Chorprojekt praxisorientiert ausgebildet und als Multiplikator(*inn)en für die interkulturelle Chorarbeit gewonnen werden.
Ein Bestandteil des Projekts ist die Erarbeitung eines für das interkulturelle Singen aufbereiteten Liedguts. Da Musik aus diesem Kulturkreis als Notate kaum zugänglich ist, muss das Liedgut zunächst eruiert, notiert, arrangiert und ins Deutsche übersetzt und retextiert werden. Hierfür werden diverse Liederbücher aus dem persischen Kulturraum gesammelt und das Liedgut wird zielgruppengerecht analysiert und kategorisiert. Für den Kinderchorbereich geeignete Lieder werden übersetzt und mit einer eigenen Notation versehen, bei der die ursprüngliche Liedtextierung lautsprachlich abgebildet und mit deutschem Liedtext ergänzt wird.
Die entstehenden Liedblätter werden interkulturellen Chören, Musiklehrenden und der Öffentlichkeit hier auf dieser Webseite zur Verfügung gestellt, sodass an anderen Standorten ebenfalls solche Projekte möglich sind. Somit dient dieses Chorprojekt als Best-Practice-Modell.
Die Idee bilinguale Lieder, welche auf Farsi und auf Deutsch gesungen werden können, zu entwickeln wurde freundlicherweise vom Komponisten Peter Schindler unterstützt. Aus dem Liedschatz vom Iran und dem Afghanistan oder Texten aus dem persischen Sprachraum sollen im Laufe des Projekts Lieder komponiert oder bilingual und lautsprachlich notiert werden.
Unser erstes Lied Wie der Frühling wurde von Peter Schilder für unser Projekt auf Farsi und Deutsch komponiert. Als Vorlage dienten ihm dabei nur ein Gedicht auf Farsi, dessen Transkription und Übersetzung und eine Sprachaufnahme zur Klangvorstellung.
Die Chorprobe findet immer dienstags von 17:45-18:45 Uhr im Haus der Musik statt.
Bei Interesse bitte Anmeldung erbeten unter johanna_maria.roeck@moz.ac.at.
Inhaltlich werden zu 50% Lieder aus dem persischen Kulturraum erarbeitet und die andere Hälfte besteht aus internationalem Liedgut.
Familiensingen und Projekte:
Es sind alle herzlich eingeladen mitzusingen: Kinder, Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel. Die Termine werden hier rechtzeitig angekündigt.