schnitt # stellen

18.01.2018
Forschungsprojekt

Das interdisziplinäre empirische Forschungs- und Entwicklungsvorhaben verbindet (medien-) pädagogische & künstlerische Forschungsansätze sowie pädagogische und (medien-)künstlerische Praxiszugänge miteinander. Ziel ist die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen medienkulturellen Lebenswelten von unterprivilegierten Jugendlichen und dem Feld der zeitgenössischen Medienkunst. Synergiepotenziale sollen auf zwei Ebenen erschlossen werden: In Hinblick auf die Erweiterung kultureller Handlungsräume exkludierter Jugendlicher und bezüglich der Öffnung von Kunst- und Kulturinstitutionen für Menschen aus allen Gesellschaftsschichten.

Projektleitung
Iwan Pasuchin (Musikpädagogik),  Sonja Prlić, Karl Zechenter (Bildende Künste & Gestaltung) 

Fördergeber
Land Salzburg /Referat 2/04 für Wissenschaft, Erwachsenenbildung, Bildungsförderung, F&E Projekt, Zusatzfinanzierung Stadt Salzburg, Abteilung Kultur, Bildung und Wissen, Stadt Salzburg

Kooperationspartner
gold extra, Neue Mittelschule Salzburg-Lehen, Paris Lodron Universität Salzburg

Laufzeit
01.01.2018 bis 31.12.2021

schnitt # stellen ist ein interdisziplinäres Projekt, in das Perspektiven der Künstlerischen Forschung sowie der kultur- und medienpädagogischen Forschung einfließen. Im Fokus des Interesses stehen Wechselwirkungen und Synergiepotenziale der medienkulturellen Lebenswelten Jugendlicher, die eine städtische Haupt- bzw. Mittelschule besuchen und dem Feld der zeitgenössischen Medienkunst. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist es, ausgehend von den Erkenntnissen, die auf Basis unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen gewonnen werden, eine multiperspektivische Sichtweise auf das Feld zu eröffnen.

Folgende gemeinsame Hauptforschungsfrage leitet den Prozess: Welche Erfahrungen werden gemacht und welche Entwicklungen finden in gemeinsamen Gestaltungs-, Präsentations- und Forschungsprozessen von SchülerInnen einer städtischen Mittelschule und MedienkünstlerInnen statt?

Sonja Prlić & Karl Zechenter

Aus der Perspektive der Künstlerischen Forschung interessiert uns, welche gemeinsamen Erfahrungen gemacht werden und welche ästhetischen Repertoires und medialen Praxen entwickelt werden, wenn Jugendliche, KünstlerInnen und Kunstinstitutionen zusammentreffen.

In der Künstlerischen Forschung mit Kindern und Jugendlichen wurde Medienkunst bislang noch wenig beachtet; wir halten diesen Ansatz jedoch gerade wegen der Nähe von medienkünstlerischen und jugendkulturellen Praxen für besonders ergiebig. Im Zentrum der Forschung stehen zwei jeweils einjährige künstlerische Projekte, die die Rahmen aufspannen, in denen wir unterschiedliche Fokusse, z.B. Spiel, Ästhetik und Umgang mit Social Media, untersuchen und gemeinsam mit den ProjektteilnehmerInnen sowie auch wissenschaftlich reflektieren. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Auseinandersetzung mit Computerspielen und interaktiven Anwendungen dar – wie z.B. Augmented Reality-Technologien.

Iwan Pasuchin

Von der kultur- und medienpädagogischen Perspektive aus wird vorrangig folgender Forschungsfrage nachgegangen: Welche spezifischen Ziele der Arbeit an den Schnittstellen zwischen der Medienpädagogik sowie der Kulturellen Bildung lassen sich unter Einsatz welcher konkreten Zugänge zum Projektunterricht am ehesten erreichen? 

Um diese Frage zu beantworten, werden die Prozesse, die im Verlauf des Vorhabens zu beobachten sind, analysiert und mit jenen Vorgängen abgeglichen, die im Zuge des Forschungsprojektes "Künstlerische Erfahrung im Brennpunkt" zu verzeichnen waren. Um eine weitere Perspektive einzubinden, findet auch eine Gegenüberstellung mit den Realisierungen der pädagogischen Konzepte von Iwan Pasuchin statt. Als Forschungsmethoden kommen Design-Based Research sowie Autoethnografie zum Einsatz.

schnitt # stellen Kurzdokumentation 

Präsentationen, Auszeichnungen & Preise

Präsentationen

  • 4. Juni 2019, ARGEkultur: Präsentation des ersten Schuljahresprojektes "The Truth Part II": https://youtu.be/18Xdk6i2a4M
  • 16. Oktober 2020, ARGEkultur: (Interne) Präsentation des zweiten Schuljahresprojektes - "Black Day": https://youtu.be/r78_yZWhpCU
  • 22. & 23. März 2022, ARGEkultur: (Abschluss-)Tagung zum Forschungsprojekt

 

 

Publikationen

Zum schnitt # stellen-Projekt sind im Februar 2022 folgende zwei peer-reviewed-Artikel in einer medien- und einer kulturpädagogischen Zeitschrift erschienen:

  • Pasuchin, Iwan (2022). Erfahrungs-, (Kunst-)Werk- und Vermittlungsorientierung. Konkrete Zugänge zum medien- und kulturpädagogischen Projektunterricht im empirischen Vergleich. MedienPädagogik (Occasional Papers), Open Access
  • Pasuchin, Ivan (2022). „Je professioneller das Produkt aussieht, desto weniger haben die Kinder selbst gemacht“ – Plädoyer für einen pragmatistischen Umgang mit kulturpädagogischen Dilemmata. Kulturelle Bildung Online, Open Access

schnitt # stellen erhielt in Berlin den European Youth Culture Award 2019 in der Kategorie "Wissenschaft und Forschung"

Impressionen von der Preisverleihung: https://eycablog.respekt-stiftung.de/2019/09/07/die-preisverleihung-2019/ 

Beim Prix Ars Electronica 2021 erhielt "Black Day" eine Auszeichnung in der Kategorie Young Creatives: https://calls.ars.electronica.art/prix/winners/5396/

2021 wurde „BlackDay“ mit dem media literacy award in der Kategorie Medien & Innovation ausgezeichnet.

Jurybegründung:

"Unter dem Motto „Wir alle sind Spiele-Experten“ haben die Schüler/innen gemeinsam mit Künstler/innen und dem Kultur- und Medienpädagogen Iwan Pasuchin drei Mixed-Reality-Games entwickelt und die können was: Sie können unterhalten, die Freude am Spielen entfachen und Spannung aufbauen. Gemeinsam haben die Schüler/innen die Ideen, Ästhetiken und Produktionsweisen erarbeitet und das Spiel gestaltet. Die Games sind nicht nur spannend und unterhaltsam, sie zeigen auch, dass die Schnittstellen zwischen vermeintlich objektiven Realitäten fließend sein können. Darüber hinaus reflektieren die Games den sozialen Mediengebrauch der Jugendlichen und dies zeigt sich in einem vielseitigen und emanzipatorischen Medienansatz. Das ambitionierte Projekt, das im Hinblick auf kritische Medienbildung viele Bedingungen erfüllt und viele Stationen einer Medienproduktion reflektiert, lässt einen breiten partizipatorischen Pädagogikansatz erkennen. Und so mischen sich in Black Day die Welten von Medienkultur, Jugendkultur und Spielekultur und ergeben einen spannenden und innovativen Mix.  Und das Beste ist, das Ganze darf auf lustvolle Weise gespielt werden!"

Beim Prix Ars Electronica 2020 wurde das Mixed-Reality Spiel "The Truth Part 2" mit einem Hauptpreis in der Kategorie Young Creatives ausgezeichnet.

Dokumentation zur Einreichung: https://youtu.be/uvqOqd6VWh0